Grün überrascht bei der Bezirkswahl. Was bedeutet das für den 4.12.?
Lassen wir die Leopoldstadt in der Leopoldstadt. Aus der Entscheidung von nicht einmal 30.000 größere politische, gar bundespolitische Schlüsse zu ziehen, birgt kein geringes Risiko. Aber dennoch gibt es so etwas wie ein Leopoldstädter Menetekel. Einmal natürlich für die SPÖ, die seit Menschengedenken den Bezirksvorsteher im Zweiten gestellt und ein historisches Debakel im Heimatbezirk von Stadträtin Sonja Wehsely erlitten hat. Auch ein Bundeskanzler Christian Kern, der sich im Walkampf in der Leopoldstadt zeigte, garantiert keine gute SPÖ-Performance.
Für die FPÖ, mit dem Anspruch auf Platz eins grandios gescheitert, ist die Leopoldstadt aus zwei Gründen ein Menetekel. Wähler dürften, so ungerecht das sie mag, keine Sympathie für die haben, die eine Wahlwiederholung erstreiten konnten. Und, für die Hofburg-Wahl genau so wichtig: Die grüne Mobilisierungskraft sollte nicht unterschätzt werden.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 19. September 2016)