Rapid-Heimsieg über Mattersburg mit Schönheitsfehler

Rapid gegen Mattersburg
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Die Burgenländer übten nach der 0:3-Niederlage Kritik an Schiedsrichter Schüttengruber. Im grün-weißen Blickpunkt: Tamas Szanto.

Rapid hat am Sonntag zum Abschluss der 8. Bundesliga-Runde einen programmgemäßen Heimsieg gegen den SV Mattersburg eingefahren. Die Hütteldorfer setzten sich gegen die Burgenländer als klar bessere Mannschaft mit 3:0 durch - und dennoch hatte der Erfolg einen Schönheitsfehler: Der SVM haderte nicht zu Unrecht mit Schiedsrichter Manuel Schüttengruber.

Der Oberösterreicher erkannte beim Stand von 0:0 ein korrektes Tor des Mattersburgers Thorsten Röcher ab und verzichtete nach einem Zweikampf zwischen Maximilian Hofmann und Patrick Farkas wohl fälschlicherweise auf einen Elfmeterpfiff zugunsten der Gäste. Dementsprechend aufgebracht war Mattersburg-Trainer Ivica Vastic. "Rapid war besser und überlegen, trotzdem ist ein reguläres Tor und ein klarer Elfer für uns nicht gegeben worden", kritisierte der Ex-Teamspieler.

Tor aberkannt, Elfmeter verweigert

Vor dem aberkannten Treffer hatte Schüttengruber ein Foul von Röcher an Tamas Szanto gesehen. Der Rapidler meinte zu dieser Szene: "Ich habe seine Hände an meiner Schulter gespürt. Ich glaube, es war eine korrekte Entscheidung." Schüttengruber hingegen räumte gegenüber Sky nach Ansicht der TV-Bilder seinen Fehler ein.

Nicht einsichtig zeigte sich der 33-Jährige jedoch bei der Strafstoß-Situation - sehr zur Verwunderung von Farkas. "Ich habe ganz klar eine Berührung gespürt, diesen Elfer kann man geben. Aber noch mehr ärgert mich unser aberkanntes Tor", sagte der Burgenländer.

Rapid-Trainer Mike Büskens hatte diese Szene vor der Pressekonferenz unmittelbar nach dem Spiel noch nicht gesehen. Zum nicht gegebenen Röcher-Tor äußerte sich der Deutsche zurückhaltend. Es gebe Schiedsrichter, die auf Tor entscheiden und solche, die einen Freistoß pfeifen, sagte Büskens.

Büskens: "Kompliment an die Mannschaft"

Lieber sprach der 48-Jährige über den vor allem in der zweiten Hälfte gelungenen Auftritt seiner Truppe. "Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie sich nach so einem schweren Spiel wie am Donnerstag (Anm.: 3:2 in der Europa League gegen Genk) wieder so präsentiert hat", erklärte Büskens und bezeichnete das 3:0 als "gerechtes Ergebnis".

Sein Klub verbesserte sich auf Rang drei und hält nach vier Liga-Partien im neuen Allianz Stadion bei drei Siegen und einem Remis, das Torverhältnis steht bei 12:0. "Was diese Statistik betrifft, kann es gerne so weitergehen", sagte Büskens.

In den jüngsten drei Liga-Heimmatches war auch Szanto im Einsatz und hinterließ dabei einen dermaßen guten Eindruck, dass ihn Büskens sogar der Vereins-Ikone Steffen Hofmann vorzog. Szanto habe "eine gute Bodenhaftung", urteilte der Rapid-Coach und ergänzte: "Er hat uns in keinem seiner Spiele auch nur im Ansatz enttäuscht."

Hofmann als Edeljoker

Doch auch der gegen Mattersburg in der 74. Minute für Szanto eingewechselte Hofmann sei nach wie vor von großer Bedeutung für das Team, betonte Büskens. Problem sieht der Trainer in der aktuellen Reservistenrolle des 36-Jährigen keines. "Darum beneiden uns viele, auf einer Position so viel Qualität zu haben."

Für Hofmann sei der Zug noch lange nicht abgefahren. "Steffen war wichtig für den Verein, ist wichtig und wird weiterhin wichtig bleiben", meinte Büskens. Den angestammten Platz im zentralen offensiven Mittelfeld hat Hofmann aber zumindest vorerst an Szanto verloren. "Der Trainer hat mich aufgestellt und ich versuche, jede Minute, die ich spiele, zu genießen", sagte der Ungar, der gegen Mattersburg seinen zweiten Saisontreffer erzielte.

Szanto kam als knapp 15-Jähriger aus Sopron, wo sein Vater im Trainerstab des dortigen ungarischen Zweitligisten arbeitet, zu Rapid. Derzeit fällt der 20-Jährige als sogenannter U22-Spieler beim Österreicher-Topf nicht in die Kategorie Ausländer, das ändert sich aber in knapp zwei Jahren - außer, Szanto würde sich für den ÖFB entscheiden. Danach sieht es jedoch nicht aus. "Einen Verbandswechsel kann ich mir eher nicht vorstellen", sagte der bis 2019 bei Rapid unter Vertrag stehende Mittelfeldspieler, der bereits in ungarischen Nachwuchsauswahlen im Einsatz war.

(APA)

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