Formel 1: Am besten nach "L.A., New York oder Miami"

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Neo-Formel-1-Boss Chase Carey liegt der US-Markt am Herzen. "Wir werden sicher einen Plan haben, um Amerika zu entwickeln."

Der neue Vorstandschef Chase Carey hat am Singapur-Wochenende etwas tiefer in seine Gedankenwelt blicken lassen. Im Interview mit "formula1.com" wurde er vor allem dann konkret, wenn es um die Zukunft der Formel 1 in den USA ging. "Die Formel 1 ist eine großartige Premiummarke, und das bedeutet für mich, dass man an einem Ort wie Los Angeles, New York oder Miami sein möchte", so der US-Amerikaner.

Carey bekräftigte, dass er Europa als Kernmarkt der Formel 1 begreift, daneben sei auch Asien eine enorm wichtige Bühne. "Aber zu einem gewissen Grad ist der Markt in den USA sicher noch am wenigsten erschlossen. Vielleicht wurde das in der Vergangenheit nicht richtig angegangen, daher werden wir versuchen, ihn smart aufzubauen", hielt er fest. Direkt kritisieren wollte Carey frühere Initiativen, den Sport jenseits des Atlantiks populär zu machen, nicht, da er darüber zu wenig wisse.

Zwischen den Zeilen klingt durch, dass ihm eine starke Präsenz der Formel 1 in den USA ein Anliegen ist. Und möglicherweise steckt dahinter bereits ein Masterplan. Carey nannte von sich aus mit New York, Los Angeles und Miami Glitzer-Metropolen, die - wie Singapur - mit dem Hochglanz-Image der Formel 1 gut harmonieren. Ob zufällig oder nicht, wird sich weisen. "Es ist noch zu früh, um einen klaren Plan zu haben, aber wir werden sicher einen Plan haben, um Amerika zu entwickeln, um im richtigen Markt zu sein."

"Helden und unfassbare Maschinen"

Ganz allgemein ist die Internationalität als Alleinstellungsmerkmal für ihn die große Stärke der Formel 1. "Die Formel 1 ist einzigartig, weil sie ein globaler Sport ist, der weltweit bekannt ist - und einer, der neun Monate jedes Jahr stattfindet", wurde Carey zitiert. Das sei auch der Grund gewesen, warum die Liberty-Gruppe den Deal unbedingt realisieren wollte. "Die Zeiten, als Kategorien wie Kontinente oder Regionen bedeutsam waren, gehören der Vergangenheit an. Liberty hat immer in globale Unternehmen investiert, die Formel 1 ist nur ein Asset in ihrem globalen Portfolio."

Als langfristige Ziele nannte er Schlagworte, die schon vorher zu hören waren. Carey wolle die digitale Vermarktung der Formel 1 anstoßen, die Events größer machen und generell die Marke stärken, "indem man Geschichten über die Stars, die Helden und die unfassbaren Maschinen erzählt". Das ist seiner Meinung nach bisher offenbar zu wenig passiert. "Das Ziel ist nicht, was in den nächsten zwölf Monaten geschafft werden kann, sondern wohin man in den nächsten drei bis fünf Jahren geht", äußerte er sich zum Zeithorizont.

Bedenken, dass er mit kurzfristigem Profitdenken an seine Aufgabe herangehe, wischte Carey vom Tisch. Der Sport fließe quasi durch seine Adern, versicherte er. Während seiner Zeit beim Fox-Imperium von Rupert Murdoch sei Sport ein zentraler Baustein gewesen. Er habe immer an die Werte des Sports geglaubt. "Die werden immer wichtiger in einer Welt, die so fragmentiert ist", sagte er.

(APA)

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