"Pitbull" übernimmt Brangelinas Scheidung

Laura "Pitbull" Wasser
Laura "Pitbull" WasserAPA/AFP (GETTY IMAGES/Dave Mangel)
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Angelina Jolie setzte schon 2003 auf Laura Wasser. Die als "Pitbull" bekannte Anwältin ist eine enge Verbündete der Celebrity-Elite. Sie ordnet öffentliche Scheidungs-Kriege, ist aber auch privat mit dem Thema vertraut.

Im Lauf ihrer Karriere hat Laura Wasser so vielen Promis bei der Scheidung geholfen, dass sie längst selbst einer ist. Die Liste der berühmten Personen, die die Star-Anwältin aus Beverly Hills in Los Angeles bereits vertrat oder mit Rechtsmitteln bekämpfte, ist lang. Mit der Trennung von Brad Pitt und Angelina Jolie, ist nun ein hochkarätiger Scheidungsfall hinzugekommen. Wie man professionell mit dem privaten Trubel weltberühmter Stars umgeht, hat die Absolventin der Spitzen-Universitäten Berkeley und der privaten Loyola Law School an erster Adresse gelernt. 1994 erhielt sie ihre Anwaltszulassung im Staat Kalifornien und trat seitdem in die Fußstapfen ihres Vaters, der die Kanzlei Wasser, Cooperman & Carter gründete und sie zu einer der erfolgreichsten Kanzleien für Familienrecht in Los Angeles ausbaute.

Genau dort, mitten in der Welt roter Teppiche und glamouröser Empfänge, ist Wasser für die Celebrity-Elite zur engen Verbündeten (und manchmal auch erbitterten Gegnerin) geworden: Engagiert wurde sie etwa von Popstar Britney Spears, als deren Ehe nach zwei turbulenten Jahren mit Tänzer Kevin Federline in die Brüche ging. Von TV-Promi Kim Kardashian, als diese sich nach nur 72 Tagen von Kris Humphries scheiden lassen wollte. Von Topmodel Heidi Klum, als die Beziehung mit Sänger Seal am Ende war. Von Schauspieler Johnny Depp im Scheidungs-Krieg mit seiner Kollegin Amber Heard.

Und die Liste ist noch viel länger: Arnold Schwarzenegger, Ashton Kutcher, Demi Moore, Christina Aguilera, Ryan Reynolds, Kiefer Sutherland, Stevie Wonder, Jennifer Garner, Ben Affleck, Gwen Stefani, Megan Fox, Khloe und Kourtney Kardashian - kaum eine Anwältin war am juristischen Prozedere so vieler hochkarätiger Trennungen beteiligt wie die heute 48-jährige Juristin. Angelina Jolie setzte schon 2003 auf Wasser, als sie und ihr Kollege Billy Bob Thornton nach drei Jahren Ehe getrennter Wege gingen.

"Was weiß ich schon?"

Höher und höher ist Wasser mit jedem dieser Fälle gestiegen und hat ihren Ruf als "Pitbull", wie sie wegen ihres sachlichen aber harten Vorgehens manchmal genannt wird, mit einem Buch zu Scheidungen 2013 zementiert. "Wie man sich scheidet, ohne die Familie zu zerstören oder bankrottzugehen", heißt es im Untertitel. Als Therapeutin auftreten will sie allerdings nicht: "Was weiß ich schon?", sagte sie 2012, "ich habe zwei Kinder mit zwei verschiedenen Vätern, ich bin nicht diejenige, die Beziehungsratschläge geben sollte."

Die Trennung von ihrem spanischen Ehemann nennt sie als Einstieg in die Welt der Scheidungen und Rosenkriege. Ironisch kommt dabei hinzu, dass ihre eigenen Eltern sich in aller Freundschaft scheiden ließen als Wasser 16 Jahre alt war. "Sie taten es so anmutig und gütig. Wir haben immer noch viele Familienveranstaltungen zusammen", sagte sie im Interview. Vater Dennis Wasser wurde früh zum Vorbild, als er Stars wie Steven Spielberg, Tom Cruise, Mia Farrow, Jennifer Lopez, Alec Baldwin und Clint Eastwood vertrat.

"Es geht hier nicht um dein Leben"

Im Ringen mit Eheverträgen, Sorgerecht und Vaterschaft gehören Verhandlungen um astronomische Geldsummen, mehrere Häuser oder auch mal ein oder zwei Privatjets zu Wassers Alltag. Die hohen Einnahmen in der Entertainment-Industrie bedeuten entsprechend satte Gagen. Zu den stets nach Promi-Klatsch lechzenden Reportern hat sie ein gutes Verhältnis, bemüht sich aber, auch bei einem Medien-Hype (wie im Fall Jolie/Pitt) einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Mandanten machen harte Zeiten durch, daraus wolle sie kein Kapital schlagen, sagt sie.

Star-Allüren hat die fotogene Wasser, die in Anwaltszeitschriften schon mehrfach in "Top 100" und "Top 50"-Rankings gelistet wurde, trotz allem nicht. "Wenn du eine Menge Berühmtheiten vertrittst, musst du dich daran erinnern, dass du keine Berühmtheit bist. Du bist die Anwältin. Es geht hier nicht um dein Leben." Überhaupt versucht sie, so selten wie möglich Visitenkarten zu verteilen. "Eigentlich habe ich überhaupt keine Karten bei mir - niemand will meine Karte im Portemonnaie seines Ehepartners finden."

(APA/dpa)

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