Die kolumbianische Regierung und die linke Rebellengruppe unterzeichnen einen Friedensvertrag. Nun nimmt die EU die Farc von der Terrorliste.
Die Europäische Union will die kolumbianische Guerillaorganisation Farc von der Terrorliste nehmen. Das kündigte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag an. Die Entscheidung werde mit der für den Abend geplanten Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Rebellengruppe in Kraft treten.
Gegen Personen und Körperschaften auf der Liste sind unter anderem Vermögenssperren in Kraft. "Heute sendet Kolumbien eine Botschaft der Hoffnung an den Rest der Welt", erklärte Mogherini.
Mogherini kündigte zudem die Gründung eines Treuhandfonds mit einem Umfang von 600 Millionen Euro an, an dem sich viele EU-Staaten beteiligen wollten. Die EU wolle bei der Umsetzung der Vereinbarung helfen, sobald das kolumbianische Volk sie bei einer für den 2. Oktober angesetzten Abstimmung abgesegnet hat. "Dies würde die machtvolle Botschaft senden, dass alle Konflikte ein Ende finden können", so Mogherini.
Juan Manuel Santos und Farc-Chef Rodrigo Londoño alias "Timochenko" wollten das Friedensabkommen am Montagabend (Ortszeit) in der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena unterzeichnen.
220.000 Menschen starben
In dem seit einem halben Jahrhundert andauernden Konflikt zwischen den Streitkräften, rechten Paramilitärs und linken Guerillagruppen kamen über 220.000 Menschen ums Leben, Millionen wurden aus ihren Heimatorten vertrieben.
(APA/dpa)