Air Berlin-Umbau: Name Niki könnte vom Radar verschwinden

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THEMENBILD: FLUGGESELLSCHAFT 'NIKI'APA/ROBERT JAEGER
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Air Berlin verhandelt mit TUI über die Zusammenlegung des Touristik-Geschäfts. Das könnte das Aus für die Marke Niki bedeuten.

Im Zuge der Turbulenzen in der deutschen Luftfahrt will die arabische Fluggesellschaft Etihad mit dem Touristikkonzern TUI einen neuen Airline-Verbund schmieden und die TUIfly mit Teilen der Air Berlin zusammenlegen. Für den österreichischen Luftfahrtexperten Kurt Hofmann würde dieser Deal auch das Überleben der Air Berlin-Tochter Niki sichern, die Marke könnte aber vom Bildschirm verschwinden. Der Name flyNiki sei nicht gesichert, sagte er im Ö1-Morgenjournal am Mittwoch.

Wie am Mittwoch von Etihad und TUI bestätigt wurde, wird über eine neue Ferienflug-Holding verhandelt, in der TUIfly, Niki und 14 TUI-Flugzeuge, die samt Personal an Air Berlin vermietet waren, zusammengefasst werden sollen. Von Niki hieß es am Mittwoch zur APA, dass "keine Marktspekulationen kommentiert" werden.

TUIfly sehr dominant

Bei Zustandekommen des Deals könne die Holding auch das Überleben von Niki sichern, so Hofmann im ORF-Radio. "Die Frage, ob die Marke Niki bestehen bleibt, ist eine andere." Denn TUIfly sei eine sehr starke und dominante Marke. Der Name Niki stehe daher auf wackligen Beinen.

Wenn der Deal aufgeht, würde Etihad mit Langstreckenmaschinen einsteigen und so TUI sowie Niki aus der Krise fliegen. Denn TUIfly habe zwar 41 Flugzeuge, aber keine Langstreckenflieger - Wachstumsziele seien aber vor allem in Ferngebieten wie der Karibik und Thailand vorhanden. Hier könne Etihad eine entscheidende Rolle spielen. Der Deal bringe auch Wachstumspotenzial für den österreichischen Markt ähnlich wie bei der Lufthansa-Tochter Eurowings.

Bis zu 1200 Mitarbeiter verlieren Job

Air Berlin hatte erst vergangene Woche bekanntgegeben, dass sie bis zu 1200 Mitarbeiter abbauen und einen Teil ihrer Flotte an die Lufthansa abgeben will. Lufthansa will bis zu 40 Flieger der zweitgrößten deutschen Airline samt Besatzungen für sechs Jahre anmieten. Der Großteil soll für die Billigtochter Eurowings fliegen, wie Lufthansa damals mitteilte.

Am Mittwoch hat Air Berlin knapp jeden zwanzigsten Flug streichen müssen. Betroffen seien 32 von insgesamt 696 Flügen, teilte das Unternehmen mit. Grund seien Crew-Engpässe bei TUIfly, die zum Teil kurzfristig gemeldet würden - ein Drittel der TUI-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin. Auch bei TUIfly werden mehr als 20 Flüge annulliert. Bereits an den beiden Vortagen hatte es bei 30 Prozent der TUIfly-Flüge verspätete Starts gegeben, weil sich plötzlich viele Crews krank gemeldet hatten.

(APA/dpa)

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