Abdullah P., mutmaßlicher Kopf eines auf Förder-Betrug ausgerichteten Netzwerks, sitzt ab heute erstmals auf der Anklagebank. Vorerst geht es um Mietbetrügereien, zum Förder-Betrug wird noch ermittelt.
Im Wiener Landesgericht startet am Dienstag der erste Prozess gegen Abdullah P., den mutmaßlichen Kopf eines auf Förder-Betrug ausgerichteten kriminellen Netzwerks. Der 32-Jährige soll mit zahlreichen Vereinen, gefälschten Gemeinnützigkeitsbestätigungen und vorgeschobenen "Strohmännern" über Jahre hinweg die Wiener Kindergärten (MA 10) getäuscht und sich unrechtmäßig bereichert haben.
Vorerst geht es noch nicht um die Subventionen, die die MA 10 in Form von Anstoßförderungen und Vollförderungen in das Netzwerk pumpte. Dazu sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen.
Prozess um weitervermietete Wohnungen
Prozessgegenständlich sind mehrere Wohnungen in verschiedenen Wiener Bezirken, die Abdullah P. und eine mitangeklagte mutmaßlich Komplizin im Namen von Kindergartenvereinen angemietet haben sollen. Angeblich wurden dort Asylwerber untergebracht. Die vereinbarten Mieten sollen die beiden Angeklagten allerdings schuldig geblieben sein.
Insofern wenig verwunderlich, als die Barreserven bei Abdullah P. offenbar knapp waren. Laut Anklage sammelte er zwischen September 2003 und November 2015 nicht weniger als 54 Exekutionsvormerkungen mit einem Gesamtbetrag von 222.000 Euro an.
(APA)