Schelling: Sparsam im Finanzausgleich

Finanzminister Hans Jörg Schelling
Finanzminister Hans Jörg SchellingReuters
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Der Pensions-Hunderter komme für den Finanzminister nur infrage, wenn die Reformen voll umgesetzt werden.

Sparsamkeit und die Tugend einer "schwäbischen Hausfrau mit Bart" demonstrierte Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) am Samstag in der ORF-Radio-Serie "Im Journal zu Gast": Der Pensions-Hunderter komme nur infrage, wenn die Reformen voll umgesetzt werden. Und Länder und Gemeinden sollen sich bei den Finanzausgleichsverhandlungen damit zufriedengeben, dass - bedingt durch höhere Steuereinnahmen - ihre Ertragsanteile 2017 ohnehin höher sind.

Auf rund 35 Mrd. Euro - um 1,5 Mrd. mehr als heuer - belaufen sich die Ertragsanteile und Auszahlungen, die Länder und Gemeinden bekommen, im Budget 2017. Das liegt daran, dass für 2017 höhere Steuereinnahmen als heuer erwartet werden, erklärte Schelling. Er werde in den Finanzausgleichsverhandlungen "in die Richtung" argumentieren, dass Länder und Gemeinden "damit auskommen müssen", wenn es ohnehin höhere Bedarfszuweisungen gibt. Die vom steirischen Finanzreferenten Michael Schickhofer (SPÖ) verlangten 500 Mio. mehr wies Schelling einmal mehr unter Hinweis auf die "enge budgetäre Situation" zurück.

Auch seine Kritik daran, dass die SPÖ eine Einmalzahlung von 100 Euro für die Pensionisten fordert, bekräftigte der Finanzminister. Er sprach von einem "Geschenk, das man offensichtlich aus taktischen Gründen einsetzt" - aber er lehnte nicht rundweg ab. Vielmehr brachte er seinerseits "Wünsche" vor, über die dann "zu diskutieren" sei, nämlich nach Umsetzung der "kleinen Pensionsreform" vom vorigen Februar durch alle Länder und Einrichtungen.

(APA)

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