Deutsche Bank überprüft Privatkundengeschäft in Spanien und Italien

A statue is pictured next to the logo of Germany's Deutsche Bank in Frankfurt
A statue is pictured next to the logo of Germany's Deutsche Bank in FrankfurtREUTERS
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Zudem werden einem Medienbericht zufolge auch Alternativen zum gewünschten Postbank-Verkauf werden ausgelotet.

Die Deutsche Bank denkt angesichts der laufenden Verhandlungen über einen Milliardenvergleich in den USA nicht nur über ihr dortiges Geschäft nach, sondern einem Pressebericht zufolge auch über Teile ihres internationalen Privatkundengeschäfts.

Es werde in den Planspielen über die neue Aufstellung der Bank auch ein Abschied aus dem Geschäft mit Privatkunden in Italien und Spanien geprüft, schreibt das "Handelsblatt" mit Berufung auf Finanzkreise. Die Bank kämpft seit langem mit hohen Kosten und vergleichsweise schwachen Renditen sowie dünnen Kapitalpolstern.

Alternativen zum gewünschten Verkauf der Postbank würden auch ausgelotet. Eine härtere Gangart beim laufenden Personalabbau sei auch eine Option, schreibt die Zeitung. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Bank einen generellen Einstellungsstopp beschlossen.

Emirat Katar steht zu Deutscher Bank

Die Aktie reagierte am frühen Vormittag zunächst nicht auf die aktuelle Nachrichtenlage. Die Deutsche Bank wollte sich auf Anfrage zu den Presseberichten nicht äußern.

Wie am Wochenende in Medienberichten bekannt wurde, dürften bei der Bank vor allem das hochspekulative amerikanische Investmentbanking in den USA zur Disposition stehen. Dieser Rückzug solle die Vergleichs-Gespräche mit der US-Justiz wegen windiger Geschäfte mit Hypothekenpapieren voranbringen. Die Deutsche Bank steht wegen der Verhandlungen mit den US-Justizbehörden seit Wochen unter Druck. Dabei hat das US-Justizministerium in der ersten Runde 14 Mrd. Dollar (12,7 Mrd. Euro) verlangt und damit weit mehr als die Deutsche Bank dafür zurückgestellt hat.

Unterdessen kann die Bank wohl weiter auf die Unterstützung ihres größten Aktionärs, der Herrscherfamilie des Emirats Katar, setzen. Wie das "Wall Street Journal" (Montag) berichtete, seien die Scheichs zwar besorgt und hätten sich über die Verhandlungen und alle möglichen Optionen unterrichten lassen, sie würden sich aber nach wie vor als langfristigen Investor sehen. Sollte die Bank sich neues Kapital besorgen müssen, sei dies für Katar eine Gelegenheit, den Anteil aufzustocken. Dies hatte Anfang Oktober auch der "Spiegel" gemeldet. Die Herrscherfamilie Al-Thani aus dem Golfstaat hat über zwei Investmentvehikel Zugriff auf knapp zehn Prozent der Deutsche-Bank-Anteile.

(APA/dpa-AFX)

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