Professur für "sehen, staunen, lachen, ausprobieren"

Helmut Jungwirth
Helmut Jungwirth(c) Pertramer
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"Science Buster" Helmut Jungwirth wird der erste Professor für Wissenschaftskommunikation. Ein Fach, das irgendwann einen eigenen Studienzweig bekommen soll.

Wissenschaft und Forschung einfach und verständlich zu vermitteln ist für viele Forscher eine große Herausforderung. Wie es geht, weiß der Grazer Molekularbiologe und "Science Buster" Helmut Jungwirth. Die Universität Graz hat den langjährigen Leiter des "Offenen Labor Graz" der Uni Graz zum österreichweit ersten Professor für Wissenschaftskommunikation berufen.

Für die "Science Busters" steht Helmut Jungwirth (47) im neuen Programm "Bierstern, ich dich grüße" auf der Bühne und erklärt die Welt aus mikrobiologischer Perspektive. In dem von ihm aufgebauten "Mitmachlabor" an der Universität Graz können sich schon Kindergartenkinder als Mikrobiologen versuchen. An der Uni Graz lehrt er, wie Studierende schwierige Themen einfach kommunizieren.

Mitmachlabore für alle Zielgruppen

"Sehen, staunen, lachen, ausprobieren", das sind laut Jungwirth wesentliche Bestandteile, wenn es darum geht wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln. Seit Semesterbeginn 2016/17 ist er Österreichs erster Professor für Wissenschaftskommunikation. Die Professur ist der 7. Fakultät, dem Zentrum für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation zugeordnet.

"Wir haben 2008 auf der Uni das Offene Labor Graz errichtet, um die Wissenschaftskommunikation an der Uni zu etablieren", erzählte Jungwirth. "Mittlerweile haben wir, um auch alle Zielgruppen zu erreichen, drei aktive Mitmachlabore: 2013 kam das Geschmackslabor und 2015 das Freiland Labor Graz hinzu", schilderte der Mikrobiologe, der in Graz und Tübinger studierte. Zwei weitere seien "in der Pipeline" und sollen bis 2018 auf Vollbetrieb fahren.

"Ein Novum in Österreich"

Ein wichtiger Schritt an der Uni Graz sei zuvor schon die erste Institutionalisierung der Wissenschaftskommunikation an einer österreichischen Universität durch das Zentrum für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation - die sogenannte "7. Fakultät" gewesen: "Mit rektoraler Leitung und überfakultärer Ausrichtung, ein Novum in Österreich", blickte Jungwirth zurück. "Wir haben derzeit nicht nur elf aktive Veranstaltungsformate im Bereich "Science to public", sondern bieten auch Lehrveranstaltungen in diesem Bereich an", sagte der geschäftsführende Leiter, der dem Vizerektorat für Studium und Lehre zugeordneten Fakultät. Mit der Errichtung der ersten Professur für Wissenschaftsvermittlung ist die Uni Graz nun den logischen nächsten Schritt gegangen.

"Unser Ziel ist war es zunächst, die Wissenschaftskommunikation in der Lehre für Wissenschaftsbereiche und Studien auf der Uni anzubieten - zum Beispiel als Wahlfächer, wie wir es jetzt machen. Für das laufende Studienjahr hat Jungwirth übrigens seine "Buster"-Kollegen Martin Puntigam und Florian Freistetter für eine gemeinsame Lehrveranstaltung an der Uni Graz verpflichten können.

Studienzweig Wissenschaftskommunikation

Bei der Professur handle es sich um eine vollwertige Universitätsprofessur. Da es noch kein derartige Studium gibt, ist sie auf fünf Jahre befristet. "Ziel ist natürlich, einen Studienzweig Wissenschaftskommunikation zu etablieren", sagte Jungwirth. Durch die Professur soll zudem die aktive wissenschaftliche Reflexion über Wege der Wissenschaftskommunikation abgedeckt werden.

(APA)

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