Bis zum Jahr 2019 will die angeschlagene italienische Bank einen Gewinn von mehr als 1,1 Milliarden Euro erwirtschaften.
Mit einem radikalen Sparplan und einer milliardenschweren Kapitalaufstockung hofft die angeschlagene italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS), Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Ziel des am Dienstag vorgestellten Plans, den italienische Medien als "Rosskur" bezeichneten, sei es, im Jahr 2019 einen Gewinn von mehr als 1,1 Milliarden Euro zu machen.
Laut dem Entwicklungsplan sollen rund 2.600 Stellen gestrichen und etwa 500 Filialen geschlossen werden. Damit sollen die Personalkosten um 9 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro 2019 gesenkt werden. Darüber hinaus sollen einige Geschäftszweige veräußert werden. Die Managerstruktur soll vereinfacht und die Digitalisierung in der Bank beschleunigt werden. Angepeiltes Ziel der Bank ist bis 2019 ein Nettogewinn von 1,1 Mrd. Euro.
Die Bank wird laut Prognosen das Jahr 2016 mit einem Verlust von 4,8 Mrd. Euro abschließen. Für die ersten drei Quartale 2016 meldete die Bank 849 Mio. Euro Verlust. Wegen einer hohen Vorsorge für faule Kredite schrieb das Institut im dritten Quartal einen Minus von 1,15 Milliarden Euro. Geplant ist die Auslagerung von notleidenden Krediten im Wert von 27,6 Mrd. Euro in eine Sondergesellschaft, die dafür 9 Mrd. Euro zahlen soll. Faule Kredite, bei denen die Rückzahlung unwahrscheinlich ist, sind das größte Problem der Bank, die beim Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht Ende Juli mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten hatte.
Kapitalerhöhung von bis zu 5 Mrd. Euro
Am 24. November sollen die Aktionäre der 1472 gegründeten ältesten Bank der Welt einer Kapitalerhöhung um bis zu fünf Milliarden Euro zustimmen, die noch bis Ende dieses Jahres über die Bühne gehen soll. Der seit September amtierende CEO der Bank, Marco Morelli, zeigte sich überzeugt, dass die Kapitalerhöhung erfolgreich sein wird. Die Bank plane ab sofort Gespräche mit möglichen relevanten Investoren. "Trotz all dem was geschehen ist, bleibt die Bank sehr solide", kommentierte Morelli.
Die Aktie von MPS an der Mailänder Börse reagierte anfangs positiv auf die Vorstellung des Entwicklungsplans. Die MPS-Aktie kletterte um 20 Prozent auf 0,41 Euro und musste wegen des starken Kursanstiegs vorübergehend vom Handel ausgesetzt werden. Bereits in den letzten Tagen hatten die MPS-Aktien in Mailand einen Höhenflug erlebt. Erst gegen Mittag begann die Aktie nachzulassen. Seit Jahresbeginn haben die MPS-Papiere allerdings stark an Wert verloren.
(APA)