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Riechstoff: Neue Handschrift

Christine Nagels nächster Streich und drolliger Einfall bei Maison Margiela.

Als sie sich im Frühling dieses Jahres mit dem „Schaufenster“ unterhielt – gerade eben war ihr amüsantes Rhabarber-Cologne vorgestellt worden –, verglich Christine Nagel, als Hausparfumeurin von Hermès beerbt sie Jean-Claude Ellena, ihren Beruf mit jenem eines Trapezkünstlers: „Je leichter etwas aussehen soll, desto perfekter muss die Technik beherrscht werden.“ Nun folgt Nagels nächster Streich, „Galop d‘Hermès“. Der Flakon soll wohl an einen Steigbügel erinnern (Hermès startete als Sattelmacher), dies ist also eine Verbeugung vor der DNA des Hauses, und zugleich die Ouvertüre zu einem eigenständigen Œuvre, das Nagel hier wird entwickeln können. Ihr Galopp hat, das liegt nahe, unweigerlich Ledercharakter, das Überraschende ist dabei jene deutliche Safrankomponente, die sich nach einer einleitenden Rose dominant entfaltet: Auch „Galop“ ist ein origineller Duft, der sich obendrein als äußerst wandelbar entpuppt.

Einen drolligen Einfall hatten auch die Produktmanager der Parfums von Maison Margiela: Ergänzend zu der bestehenden „Replica“-Duftkollektion wurden im Herbst auch zwei sogenannte „Replica Filters“ lanciert. Angelehnt an die bestens bekannten Filterfunktionen in Apps wie Instagram, sollen diese zwei Duftöle als Basis für den Auftrag der eigentlichen „Replica“-Düfte fungieren. Das ist eine lustige Idee, auch wenn sie natürlich primär neue Worte für die von manchen praktizierte Praxis des Duft-Layering findet. „Blur“ soll als Weichzeichner mit Baumwoll- und Moschusnoten fungieren, „Glow“ mit Zitrusnoten für neuen Schwung sorgen.