Geldsegen für Innsbrucker IT-Start-up More than Metrics

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Das Start-up sicherte sich eine sechsstellige Finanzierung und will nun kräftig investieren.

Innsbruck. More than Metrics ist ein Spezialist für Customer-Experience-Lösungen und Service-Design-Software – einen sehr rasch wachsenden Markt. Das von den Gründern geschriebene Buch „This is Service Design Thinking“ wurde weltweit bereits über 100.000-mal verkauft.

Mit 4000 Nutzern in 144 Ländern hat das Innsbrucker Unternehmen bereits einen großen Schritt Richtung Marktetablierung gemacht. Zu seinen Kunden zählen hauptsächlich Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich, wie die Deutsche Telekom oder einer der größten US-Versicherer. Aber auch Universitäten und Regierungen setzen auf das Know-how des jungen Unternehmens. So nützt eine Regierung in Südostasien die in Tirol entwickelte Software-Lösung, um den Steuerausgleich für seine Bürger zu vereinfachen, aber auch in der Resozialisierung von Straftätern. Verwendet werden dabei zwei von More than Metrics entwickelte Softwares. „Experience Fellow“ unterstützt die Erhebung von Kundenerlebnissen mittels einer Smartphone-App. „Smaply“ dient der detaillierten Darstellung von Kundenerlebnissen.

Der Markt zieht an

So soll es Unternehmen und Einrichtungen gelingen, ihre Produkte und Dienstleistungen bestmöglich an die Kundenbedürfnisse anzupassen. Dass diese Idee, die sich 2012 aus einem universitären Forschungsprojekt heraus entwickelt hat, den Zeitgeist trifft, beweist nicht nur das Interesse der Investoren. „Der Markt zieht gerade an. Das merken wir deutlich. Gerade in den letzten Monaten sind einige neue Konkurrenten aufgetaucht“, erzählt der Ko-Geschäftsführer und CTO von More than Metrics, Klaus Schwarzenberger. Die gesteigerte Konkurrenzsituation erfordert neue Maßnahmen. „Bisher hatten wir einen gewissen entwicklungstechnischen Vorsprung, diesen gilt es nun beizubehalten“, sagt Schwarzenberger. Gelingen soll das unter anderem mit dem neuen Investment von Unternehmer Hermann Hauser.

Blick in Richtung Übersee

Mit den bisherigen Partnern Mohemian Ventures und dem Management Center Innsbruck ist Hauser schon der dritte Förderer des aufstrebenden IT-Unternehmens. „Wir freuen uns, mit Hauser einen internationalen Topinvestor an Bord geholt zu haben, der mit seinen Netzwerken und seiner Erfahrung eine besondere Bereicherung für More than Metrics ist“, so Marc Stickdorn, Geschäftsführer und Ko-Founder von More than Metrics.

Die bisherigen Partner bleiben mit an Bord. Mohemian, das seit der Geburtsstunde mitarbeitet, wird seine technisch-beratende und strategische Rolle beibehalten. Das Management Center Innsbruck bleibt eine wichtige Brücke in Richtung internationaler Hochschulen.

Der Blick des jungen Unternehmens geht in Richtung Übersee. „Hermann Hauser hilft uns ab sofort in der internationalen Vermarktung. Zu unseren größten Märkten zählen die USA, Skandinavien, die Niederlande und Südostasien. Wir wollen dort unsere Tätigkeiten ausbauen“, so Schwarzenberger. Daran arbeitet ein Team aus 17 internationalen Mitarbeitern. Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich allein im letzten Jahr bereits verdoppelt.

Trotz aller Internationalität will man den heimischen Markt nicht ganz aus den Augen verlieren. „Der deutschsprachige Markt ist im technischen Bereich eher konservativ. Hier wird gern abgewartet. In anderen Märkten ist der Druck höher, deshalb passieren Entwicklungen schneller. Aber wir sind überzeugt, dass auch in Österreich und Deutschland Unternehmen von Service Design profitieren werden“, so Schwarzenberger.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.10.2016)

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