Do&Co-Chef Attila Dogudan schreibt das Umsatzziel von einer Milliarde Euro für heuer ab.
Do&Co leidet auf hohem Niveau, sagt Firmenchef Attila Dogudan dem "Trend". Das Umsatzziel von 1 Mrd. Euro heuer ist nicht mehr zu erreichen, werde aber wie im Vorjahr bei 900 Mio. Euro liegen. Zehn Jahre lang habe man ein Wachstum bis zu 20 Prozent gehabt, heuer sei es eben weniger. "Soll uns nichts Schlimmeres passieren." Auch in der Türkei drehe der Kurs nach dem Putschversuch wieder nach oben.
Seine börsennotierte Firma, so Dogudan im Interview mit dem Nachrichtenmagazin, habe sich stark verändert. "Die Idee des Markenartikelkonzerns ist gereift, und wir beginnen jetzt auch, die sozialen Medien dafür zu nutzen." Die neue Firmenzentrale - "ein Laboratorium" - in der Wiener City entspreche "Do&Co 4.0". Von dort aus liefere man mit Designern, Innenarchitekten, Produktentwicklern den "Kunden innovative Ideen, Unterhaltung und Emotionen, nicht mehr nur gutes Essen". Man entwerfe für Luftfahrtgesellschaften "alles, was mit Customer Experience zusammenhängt, auch Geschirr, für das wir die Prototypen hier im Haus auf dem eigenen 3D-Drucker machen". Weitere solcher "Laboratorien" plant Dogudan in London und New York.
Zweifelhafter Ruf als Arbeitgeber
Aufs Catering bezogen sagt der Unternehmer, dass alle Airlines sparen würden. Da jeder Do&Co-Standort aber auch einen 30-Prozent-Anteil am Umsatz aus Non-Aviation-Geschäften hat, ergebe sich eine Kostenstruktur, mit der man "fürs gleich Geld mehr Qualität" bieten könne als Konkurrenten.
"Rund ein Jahr hinter Plan" ist Dogudan in Frankreich, wo Do&Co Hediard übernommen hat. Grund sei die Bürokratie, etwa Verfahren um Baubewilligungen.
Die Frage danach, warum Do&Co einen zweifelhaften Ruf als Arbeitgeber hat, beantwortet Dogudan unter anderem damit, dass "unsere sehr leistungsorientierte Kultur für viele zu schnell ist".
Beim Streit um Henry am Zug bei den ÖBB habe sich gezeigt, "dass wir nicht die Bösewichte sind", so Dogudan. Vielmehr würden Wirtschaftskammer und Gewerkschaft mit einem Kollektivvertrag scheitern. Über 2017 hinaus weiterzumachen ist "wahrscheinlich kein Zukunftsmodell".
(apa)