Wie McKinsey an der Flüchtlingskrise verdient

Bilder aus dem September 2015: Für eine Ausschreibung externer Beraterleistungen hatte man damals in Deutschland keine Zeit.
Bilder aus dem September 2015: Für eine Ausschreibung externer Beraterleistungen hatte man damals in Deutschland keine Zeit. APA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Das Beratungsunternehmen hat einem Medienbericht zufolge mehr als 20 Millionen Euro vom deutschen Staat kassiert.

Für seine Beratungsleistung in der Flüchtlingskrise hat das Unternehmen McKinsey laut einem "Spiegel"-Bericht mehr als 20 Millionen Euro von Deutschland erhalten.

  • Seit Herbst 2015 kassierte das Beratungsunternehmen 15,5 Millionen Euro für Aufträge des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), wie der "Spiegel" am Freitag unter Berufung auf die Behörde berichtete.
  • Hinzu kommen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) 4,96 Millionen Euro für die Unterstützung eines gemeinsamen Arbeitsstabs von Bamf und BA.

Nicht eingerechnet sind dabei dem Bericht zufolge 488 Arbeitstage im Wert von 1,1 Millionen Euro, die Berater des Unternehmens für den Arbeitsstab leisteten. Dabei habe es sich um eine Art Rabatt gehandelt, sagte ein Unternehmenssprecher. Den Vorwurf, kostenlose Beratertage "pro bono" angeboten zu haben, um an weitere Aufträge des Bundes zu gelangen, wies McKinsey zurück.

Auf Ausschreibung verzichtet

Während der Flüchtlingskrise hatte das Bamf wegen Eilbedürftigkeit auf eine Ausschreibung der externen Beratungsleistungen verzichtet. Nun hat die Behörde für die kommenden vier Jahre insgesamt etwa 42.400 Beratertage ausgeschrieben. Im Jänner entscheidet sich, welche Unternehmen den Zuschlag erhalten. McKinsey hat jedenfalls gute Chancen, glaubt man dem "Spiegel: Insidern zufolge gelte das Unternehmen zumindest für einen Teil der Aufträge als gesetzt.

(APA/AFP)

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