Regierung und Doping: Darabos fordert Aufklärung

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Der Chef der Blutbank Humanplasma soll laut einem Zeitungsbericht behauptet haben, Regierungskreise hätten um Doping gebeten. Er bestreitet das jedoch.

Österreichs Sportminister Norbert Darabos fordert eine Prüfung der Aussagen von Humanplasma-Geschäftsführer Lothar Baumgartner zur möglichen Verwicklung der damaligen Regierung in die Praktiken der Blutbank Humanplasma. In einer Aussendung vom Samstag sagte Darabos: "Diese Aussagen sind ernst zu nehmen. Sie müssen von der Staatsanwaltschaft genauestens überprüft werden."

Baumgartner wird im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zitiert, dass Hämatologe Paul Höcker als Berater von Humanplasma bis 2006 in den Räumen der Firma Athleten behandelt habe, und dass dieser "von Kreisen der österreichischen Regierung gebeten wurde, Athleten in Wien zu behandeln."

"Herr Baumgartner soll der Staatsanwaltschaft konkret nennen, wer mit 'Kreisen der österreichischen Regierung' gemeint ist. Er soll Namen nennen", so Darabos. "Es muss alles auf den Tisch, damit der eingeschlagene Weg der Transparenz und der Aufklärung weitergegangen werden kann."

Gegenüber der "Oberösterreichischen Nachrichten" (Samstag) bestritt Baumgartner den Hinweis auf Regierungskreise: "Ich wurde drei Tage lang von einer Redakteurin verfolgt, habe aber kein Interview gegeben. Ich kann den Hinweis auf Regierungskreise nicht bestätigen."

Staatsanwaltschafts-Sprecher Gerhard Jarosch konnte am Freitag gegenüber der APA - Austria Presse Agentur eine Verwicklung von Politikern nicht bestätigen, in den Ermittlungsakten der Sonderkommission Doping fände sich dazu nichts.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat aber bestätigt, dass im Plasmapheresezentrum Humanplasma durch Blutabnahmen bei Spitzensportlern rund 300.000 Euro eingenommen worden sind, ohne dafür Steuern zu zahlen. Humanplasma hat Selbstanzeige eingebracht und die Ausstände beglichen. Das Unternehmen bestätigte die Behandlung von 50 Sportlern bis zum Jahr 2006.

(APA)

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