Wien: Jugendlicher stieß Mann über Stiege in den Tod

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Nach einem Streit mit seiner Mutter ließ ein 17-Jähriger seine Wut an einem unbeteiligten Pensionisten aus, den er die Treppe runterstieß. Zuerst hatte die Polizei an einen Unfall geglaubt.

Weil er nach einem Streit mit seiner Mutter derart in Rage geraten war, hat ein 17-jähriger Wiener in der Nacht auf Samstag einen unbeteiligten 63-jährigen Mann in der Ybbsstraße in Wien-Leopoldstadt die Stiegen hinuntergestoßen. Der Pensionist starb. Zunächst deutete alles auf einen Unfall hin, auch die Obduktion der Leiche ergab einen Herzinfarkt als Todesursache. Den Kripobeamten fielen am Tatort allerdings einige Ungereimtheiten auf und sie stießen kurze Zeit später auf den mutmaßlichen Täter. "Ich war so wild, ich wollte dem Nächstbesten einfach in die Goschn haun", versuchte sich der 17-Jährige Manuel R. zu rechtfertigen.

Freitagabend gegen 22 Uhr: Sieben Jugendliche feierten in einer Wohnung in der Ybbsstraße eine Party. Einer der Gäste wollte sich in der fünf Minuten entfernt liegenden Wohnung der Mutter - für die er ein aufrechtes Betretungsverbote hatte - umziehen gehen, schilderte Bezirksinspektor Werner Flieger am Montag. Dort dürfte der 17-Jährige mit seiner Mutter in Streit geraten sein, aus Wut trat er mehrmals gegen die Wohnungstür, bis die Frau die Polizei verständigte.

Tritt von hinten

Völlig in Rage ging der junge Bursche zurück zur Party. "Er war so wild, er wollte einfach den Nächstbesten schlagen", sagte der Beamte. Nachdem ihm auf der Straße aber niemand begegnet war, musste ein 63-Jähriger herhalten, der in dem Haus wohnte, wo die Party stattfand. Der 17-Jährige versetzte seinem Opfer von hinten einen ordentlichen Tritt, so dass es die Treppen hinunterfiel und liegenblieb.

Gegen 1 Uhr packte den Burschen das schlechte Gewissen, er ging nachsehen und sah den Pensionisten nach wie vor auf der Stiege liegen. "Er hat sich eingeredet, dass er dort schläft", erzählte Flieger.

Obduktion: Herzinfarkt

Samstagmorgen wurde der Tote schließlich von Hausbewohnern gefunden. Zunächst deutete alles auf einen Sturz hin. Eine Obduktion ergab einen Herzinfarkt als Todesursache. Noch am Tatort stießen die Polizisten aber auf eine Gruppe betrunkener Jugendlicher, einer davon hatte Blutspuren am T-Shirt. Zudem bemerkten die Beamten, dass der Tote anders positioniert worden war.

Nach umfangreichen Vernehmungen gestand der 17-Jährige schließlich, dass er den 63-Jährigen aus Wut die Treppen hinuntergestoßen hatte. "Dass er den Toten umgedreht haben soll, bestreitet er", sagte der Ermittler. Der Bursche sitzt in Untersuchungshaft.

(APA)

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