Irakische Truppen entdecken Massengrab in Mossul

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In der zum Teil rückeroberten IS-Hochburg Mossul wurde nun ein Massengrab mit Hunderten enthaupteten Leichen entdeckt.

Seit Wochen ist die Offensive der irakischen Armee, der kurdischen Peschmerga und von Milizen im Gange. Teile Mossuls konnten bereits zurückerobert werden. Die Stadt Hammam al-Alil war erst am Samstag aus der Gewaltherrschaft der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) befreit worden. Dort haben nun Truppen der irakischen Armee rund 100 geköpfte Leichen entdeckt.

Der IS hat seinen Gegnern zufolge in Irak und Syrien weiter an Boden verloren. Bei der Offensive gegen Rakka in Syrien, die faktische Hauptstadt der Extremisten-Miliz, seien mehrere Dörfer erobert worden, verlautete am Montag aus kurdischen Kreisen sowie von der oppositionellen Syrischen Beobachterstelle für Menschenrechte. Im Irak trieben kurdische Peschmerga-Kämpfer nach eigenen Angaben ihren Vormarsch auf die IS-Hochburg Mossul voran. Beide Offensiven werden von der US-Luftwaffe unterstützt.

In Syrien versucht eine Koalition aus kurdischen und arabischen Gruppen nach eigenen Angaben, Rakka zunächst einzukesseln. Dies werde "die Befreiung der Stadt ermöglichen", sagte ein Sprecher des US-Militärs. Erklärtes Ziel ist zudem, die Verbindung nach Mossul zu kappen. Aus den kurdischen Kreisen verlautete, es sei schwer vorherzusagen, wie lange die Offensive dauern werde. "Das wird keine einfache Schlacht", hieß es. Der IS habe fünf Autobomben als Teil der Verteidigung eingesetzt. Aus US-Regierungskreisen in Washington verlautete, es könne Monate dauern, bis die Stadt eingeschlossen sei.

Heftige Kämpfe in Baschika

Im Irak griffen Peschmerga-Kämpfer die Stadt Baschika 15 Kilometer nordöstlich von Mossul an und lieferten sich heftige Kämpfe mit dem IS. Dort sollten die verbliebenen 100 Islamisten vertrieben werden, sagte ein Peschmerga-Kommandeur. Die Extremisten versuchten, den Vormarsch mit Selbstmordanschlägen zu stoppen. In Baschika würden noch zehn mit Sprengstoff beladene Autos vermutet. Im Süden Mossuls rückten irakische Sicherheitskräfte bis auf vier Kilometer auf den Flughafen vor. Im Norden gelang der irakischen Armee die Rückeroberung des Dorfes Bawisa.

Der IS hatte große Teile der zwei Nachbarstaaten erobert und dort ein übergreifendes Kalifat ausgerufen, eine besondere Form eines islamischen Gottesstaates. In den vergangenen Monaten haben die Islamisten jedoch große Gebiete wieder verloren.

(Reuters)

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