"Mal richtig Geld verdienen" mit Präsident Trump

Investor Carl Icahn
Investor Carl IcahnAPA/AFP/GETTY IMAGES/NEILSON BARNARD
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Investor Carl Icahn ist eng mit Donald Trump verbandelt. Der Hedgefonds-Milliardär erklärt, warum der neue Präsident zum Darling der Wall Street wird.

Der amerikanische Investor Carl Icahn ist Trumps größter Unterstützer an der Wall Street. Der schwerreiche Geschäftsmann wird auch als möglicher Finanzminister in der Trump-Regierung gehandelt.

Icahn wurde nicht müde für Trump zu werben. In regelmäßigen Abständen hatte er betont, dass man Trump als mündiger Anleger einfach wählen müsse. Der Präsident von Icahn Enterprises setzte sich ein, um Trumps Image als Investorenschreck entgegenzuwirken.

"Big Poppa" verdient mal richtig Geld

Als Donald Trump dann zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, verließ Icahn die Wahlparty in Manhattan jedoch frühzeitig und fuhr nach Hause um "viele Aktien zu kaufen". "Big Poppa" müsse jetzt mal richtig Geld verdienen, so der 80-Jährige.

Eine Entscheidung, die sich wohl ausgezahlt hat. "Ich bin so froh, dass ich das getan habe", sagte Icahn hinterher dem Sender CNBC. Icahn kaufte gewisse stark gefallene Positionen unmittelbar nach dem kurzzeitigen Börsensturz, nur um sie dann wenige Stunden später wieder gewinnbringend zu verkaufen. "Ich habe noch nie geglaubt, dass Trump unbedingt schlecht für die Märkte sein würde", begründet Icahn sein Vertrauen in die Märkte. 

Trump, der Darling der Börse

"Ich dachte es sei absurd, dass die Märkte – der S&P 500-Index – um 100 Punkte gefallen sind, weil Trump zum Präsident gewählt wurde. Ich wollte noch viel mehr kaufen, aber ich konnte nur etwa eine Milliarde Dollar investieren. Der S&P war so liquide, so unglaublich liquide, die Welt war verrückt geworden. Letzte Nacht war großartig, die Welt schlitterte in eine Panik ohne Grund", so Icahn bezugnehmend auf die Wahlnacht gegenüber Bloomberg.

Trump sei der Darling der Börse, schwärmt Icahn auf Bloomberg TV. Trump, der Businessman, werde Big Business endlich wieder in Ruhe machen lassen, ohne störende Regulierung. Und notfalls wird diese Party mit dem Geld der Steuerzahler, also einer höheren Verschuldung, in Schwung gebracht, so Icahn.

War Trump im Wahlkampf noch als Kritiker der Großbanken aufgetreten, dürfte er ihnen nun wieder mehr Freiraum einräumen. Er will die Bankkontrolle entschärfen und plant, Teile des Dodd-Frank-Gesetzes zurücknehmen. Sein Vorgänger Barack Obama hatte es als Reaktion auf die Finanzkrise zur Regulierung der Banken geschaffen.

Die Aktien der Großbanken Goldman Sachs, Wells Fargo , und Bank of America zogen am Tag nach Trumps Wahlsieg zwischen 5 und 7 Prozent an.

>> Bloomberg-Artikel

(Ann Kathrin Hermes)

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