Jammern, klagen? Einfach die Bank wechseln!

Die Reaktionen auf die Bawag sind nicht ganz nachvollziehbar.

Jetzt wird also auch noch geklagt: Konsumentenschutzminister Alois Stöger, der sonst in der Regierung wenig auffällt, will die Kontoänderungen bei der Bawag nicht so einfach hinnehmen, sondern die Sache vor Gericht bringen.

Diese ganze Angelegenheit ist wirklich bemerkenswert. Natürlich ist es für die Kunden unerfreulich, dass die Bawag sie zwingen will, auf teurere Kontopakete umzusteigen. Aber die Bawag hat kein Monopol, sie ist nicht die einzige Bank in Österreich!

Statt zu klagen und zu jammern könnte man sich beispielsweise ein paar Minuten Zeit nehmen und einmal prüfen, was die Konkurrenz so anbietet. Wem es zu mühsam ist: Für sechs Euro pro Monat bekommt man bei der Raiffeisenbank NÖ-Wien ein Gehaltskonto mit allen Bankomatbehebungen, bei der Erste Bank bezahlt man knapp 16 Euro im Quartal, bei der Bank Austria kostet ein All-inclusive-Konto acht Euro pro Monat, und bei der Easybank (übrigens eine Bawag-Tochter) ist das Konto ab einer gewissen Geldeinlage überhaupt kostenlos.

Das ist der Vorteil eines freien Marktes: Man sucht sich einfach ein anderes, besseres, sympathischeres Unternehmen. Das machen mündige Bürger normalerweise so – sie brauchen dafür nicht Papa Staat.

E-Mails an: norbert.rief@diepresse.com

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