Dank reduzierter Risikokosten erzielt die Bank ein Gewinnplus von 74 Prozent.
Wien. Für die Bank Austria sind die Zahlen der ersten neun Monate mehr als erfreulich. So konnte die Tochter der italienischen UniCredit aufgrund von höheren Erträgen auf der einen Seite und gesunkenen Kosten für das operative Geschäft und faule Kredite auf der anderen, den Nettogewinn im Jahresabstand um 74 Prozent auf 1,16 Mrd. Euro steigern. Die harte Kernkapitalquote (CET1) verbesserte sich um 185 Basispunkte auf 12,9 Prozent. Dabei wirkte sich freilich auch die Milliarde Euro Gesellschafterzuschuss von der Mutter UniCredit aus.
Die Betriebserträge lagen mit 4,56 Mrd. Euro um 5,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Anteil aus dem klassischen Kreditgeschäft ist dabei trotz allgemeiner Niedrigzinsen mit 2,54 Mrd. Euro unverändert geblieben. Als Grund dafür werden Steigerungen beim Kreditvolumen angegeben. Die Provisionsüberschüsse sanken indes leicht auf 1,06 Mrd. Euro. Andere Ertragsquellen, etwa aus Dividenden, stiegen hingegen an.
Kostenmanagement wirkt
Deutlich gesunken sind auf der anderen Seite der Bilanz die Risikovorsorgen für faule Kredite. Diese gingen um 45 Prozent auf 419 Mio. Euro zurück. Zudem wurden auch die Betriebsaufwendungen um 2,5 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro verringert – hier wirkte laut Bank das strikte Kostenmanagement.
Die Kostenbelastung durch Bankenabgaben und Systemsicherungsbeiträge der Bank Austria wuchs um 40 Mio. auf 272 Mio. Euro, ein Anstieg um 17,2 Prozent im Jahresabstand. Diese Kostenbelastung entspreche vergleichsweise rund einem Viertel der gesamten Personalkosten in Österreich und CEE, so die Bank Austria. Dabei belief sich diese Abgaben- und Beitragsbelastung in Österreich bis September auf 159 Mio. Euro, davon 102 Mio. Euro durch die Bankenabgabe und 57 Mio. Euro durch die Dotierungen des Einlagensicherungs- sowie des Abwicklungsfonds. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2016)