"Der Präsident Trump wird ein anderer sein als der Wahlkämpfer Trump", hofft der sozialdemokratische Parlamentspräsident.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz appelliert an Europa, dem designierten US-Präsidenten Donald Trump offen zu begegnen. "Beide Seiten sollten nun auf Null schalten und sich eine Chance geben", sagte der deutsche Sozialdemokrat der Zeitung "Bild am Sonntag". Auch er habe Trump als gefährlich bezeichnet. Jetzt sei er aber der gewählte Präsident und verdiene Respekt. Der Wahlkampf sei nun vorbei.
"Der Präsident Trump wird ein anderer sein als der Wahlkämpfer Trump", sagte Schulz. Er hoffe, dass Trump seine jüngsten Äußerungen ernst meine und nun versuche, Gräben zuschütten.
Schulz: Europa muss mehr für Verteidigung tun
Drastische außenpolitische Konsequenzen befürchtet Schulz nicht: "Ein Austritt aus der NATO oder aus der Welthandelsorganisation wäre für die USA genauso riskant wie für alle Partner der USA." Europa müsse sich jedoch darauf einstellen, mehr für seine Verteidigung zu tun.
Der 70-jährige Milliardär hatte sich im Wahlkampf mehrfach frauenverachtend und ausländerfeindlich geäußert und mit populistischen Parolen von sich reden gemacht. Er wetterte immer gegen Einwanderung, internationale Handelsabkommen und Globalisierung und machte diese für den Verlust von Arbeitsplätzen verantwortlich.
EU-Kommissar Günther Oettinger sagte der "Welt am Sonntag", er habe auf die Wahl Trumps "überrascht und enttäuscht" reagiert. Er forderte aber ebenfalls, Trump "an seiner Amtsausübung und nicht so sehr an seiner Wahlkampagne zu bemessen".
(APA/DPA)