Der Songwriter sei nach einem Sturz in seinem Haus im Schlaf gestorben, sagt sein Manager. Und zwar bereits am 7. November, Tage vor Bekanntwerden.
Der kanadische Musiker Leonard Cohen ist nach einem Sturz in seinem Haus im Schlaf gestorben: Das teilte sein Manager Robert Kory mit, wie die "New York Times" am Mittwoch online berichtete. Den Tod Cohens bezeichnete Kory als plötzlich, unerwartet und friedlich. Der Musiker sei in der Nacht des 7. Novembers gestorben. Cohens Familie hatte den Tod des Ausnahmekünstlers erst am Donnerstagabend publik gemacht, ohne allerdings die Ursache mitzuteilen.
Er war am selben Abend im Kreise seiner Familie auf einem jüdischen Friedhof in seiner Geburtsstadt Montreal beigesetzt. Cohen sei neben seinen Eltern, Großeltern und Urgroßeltern begraben worden, berichtete der Rabbiner Adam Scheier.
Der gebürtige Kanadier hatte zuletzt in Los Angeles gelebt, in der Nähe seiner beiden Kinder und seines Enkelkindes, wo er im Alter von 82 Jahren starb.
Poetische Songs
In den 1960er Jahren war der Singer-Songwriter zu einer der prägenden Figuren der Alternativkultur in Nordamerika geworden. Seine poetischen, mit sonorer Stimme vorgetragenen Songs machten Cohen weltbekannt, sie wurden über die Jahrzehnte von vielen anderen Künstlern interpretiert. Songs wie "Suzanne" und "So Long Marianne" ließen ihn zu einer Liedermacher-Ikone werden. Sein Hit "Hallelujah" wurde immer wieder von anderen Künstlern gecovert.
Cohen wurde 1934 als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Familie in Montreal geboren, wo er auch aufwuchs. In seiner künstlerischen Karriere übte sich Cohen zunächst als Lyriker, wandte sich dann aber der Musik zu - zunächst eher zögerlich, letztlich aber mit großem Erfolg.
"You Want It Darker" erschien vergangenen Monat
Erst im vergangenen Monat hatte er mit "You Want It Darker" seine letzte, sehr morbide Platte herausgebracht. In den Songs setzte er sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinander. In einem Interview im Magazin "New Yorker" hatte er jüngst angedeutet, dass er sich dem Sterben nahe fühle. "Ich bin bereit zu sterben", sagt er. "Ich hoffe nur, es wird nicht zu ungemütlich. Das ist es dann auch schon für mich."
>> Bericht in der "New York Times"
(APA)