iPhone-Kältetod: So schützen sie ihr Apple-Handy

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Im Sommer wird es ihnen zu heiß, im Winter zu kalt - und die Geräte schalten sich einfach ab. Dabei sind die iPhones deutlich sensibler als Smartphones anderer Hersteller. Das gibt Apple auch selbst zu.

Bis zu 6000 Mal am Tag greifen wir unser Smartphone laut aktuellen Studien an, surfen damit im Internet, kommunizieren mit Freunden und der Familie. Das Smartphone ist für viele Menschen ein Universalgerät im Dauereinsatz. Der Begleiter ist alles andere als robust und muss gehegt und gepflegt werden. In Watte müssen sie zwar nicht gepackt werden, aber eine Schutzhülle kann bei einem Sturz in die Tiefe vor einem Displayschaden schützen. Den Sommer mögen die Geräte aufgrund der hohenTemperatur nicht, aber die Minusgrade setzen den Smartphones ebenfalls mächtig zu.

Die Außentemperaturen fallen ab, und der Schnee hat sich zum ersten Mal in unseren Breitengraden blicken lassen. Auf die Straße wagen sich viele nur mehr mit dickem Mantel, Schal und Haube. Das Smartphone leidet aber ebenso sehr unter der Kälte wie auch der Mensch, wenn nicht sogar noch mehr.

Kältetod kein Einzelschicksal

Sobald Minusgrade draußen vorherrschen, häufen sich Meldungen über Smartphones, denen ein Kälte-Scheintod widerfährt. Vor allem iPhones sind davon betroffen. In der Bedienungsanleitung informiert Apple seine Kunden auch darüber, dass ein iPhone sich am wohlsten fühlt, wenn es zwischen 0 und 35 Grad hat. Überschreitet das Gerät im Sommer diese Temperaturen, wird der Nutzer gewarnt. Erst dann schaltet sich das Gerät ab. Bei drohender Unterkühlung ist das nicht der Fall. Apple warnt seine Nutzer auf der Webseite auch davor. Wird es nicht genutzt, kann das Gerät "in einem Temperaturbereich zwischen -20 und 45 Grad" gelagert werden.

Das hängt damit zusammen, dass es zu einem Spannungsabfall (unter 3 Volt) kommt, und aus Selbstschutz schaltet sich das Gerät ab, unabhängig von der Akku-Restladung. Geht es mit dem Akkustand rapide bergab bei eisigen Außentemperaturen, kann das als Warnsignal gedeutet werden.

Ausflug in die Physik

Damit Strom fließt, bewegen sich in einem Lithium-Ionen-Akku die Ionen in einer Elektrolytflüssigkeit zwischen Plus- und Minus-Pol. Mit sinkenden Temperaturen wird die Flüssigkeit zäher und die Fortbewegung wird verlangsamt. Damit erhöht sich der Widerstand und die Leistungsfähigkeit sinkt und das unabhängig von der Akkuladung.

Doch nicht nur iPhones leiden unter der Kälte, doch sie sind auf jeden Fall nicht so kälteresistent wie Modelle anderer Hersteller. Der Knackpunkt bei allen Smartphones liegt zwischen -15 und -20 Grad. Das iPhone gibt in unterschiedlich durchgeführten Tests meist bei -10 Grad auf und schaltet sich ab.

Tipps und Tricks

Dos...

Bei Kälte ziehen wir uns naturgemäß wärmer an. Auch ein Smartphone hat, um die Lebensdauer nicht ungewollt zu verkürzen, eine ähnliche Behandlung verdient.

>>> Halten Sie ihr Handy warm.

Tragen Sie ihr Gerät so nahe wie möglich am Körper. Auch eine hochwertige Hülle bewahrt das Gerät vor Kälte. Ein dünner Plastikaufsatz ist kein ausreichender Schutz. Sollte das Gerät nicht wasserdicht sein (mindestens IP67), am besten ein "Lifeproof-Case" kaufen, das nicht nur stoß-, sondern auch staub- und wasserfest ist. Hersteller wie Otterbox, Griffin und Belkin sind darauf spezialisiert.

>>> Headset tragen

Die meisten Hersteller liefern Headsets/Kopfhörer mit einem Smartphone mit. Im Winter hat es weiteren praktischen Nutzen. Das Gerät muss nicht lange aus der Tasche genommen werden, um ein Telefonat zu führen.

>>> Starthilfe

Sollte der Akku in der Außenwelt doch aussetzen, kann es helfen, mit einem externen Akku eine kleine Starthilfe zu geben, um die nötige Spannung wieder aufzubauen. 

...und ein don't

>>> Temperaturschwankungen

Das Gerät gibt auf. Nachhause zu eilen, um es am Heizkörper aufzuwärmen ist gleich schlecht wie es nach einer Überhitzung in den Kühlschrank zu legen. Durch die großen Temperaturunterschiede entsteht Kondenswasser.

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