Ischgl verbannt Nachtschwärmer mit Skischuhen

VR-Brille: ja, Skischuhe: nein
VR-Brille: ja, Skischuhe: nein(c) imago/Westend61 (imago stock&people)
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Man wolle die "Qualität des Aufenthalts steigern", sagt der Bürgermeister. Das Skischuh-Verbot gilt im Dorfzentrum von 20 bis 6 Uhr.

Ob man Ischgl kenne?, fragt Bürgermeister Werner Kurz. Eine enge Dorfstraße und ein paar Seitenstraßen, in denen sich in der Wintersaison auf wenigen hundert Metern die Menschen drängen – dort sei es schon zu gefährlichen Situationen gekommen. Das sei der Grund, warum in Ischgl ab Sonntag das Tragen von Skischuhen und Skiausrüstung abends ab 20 Uhr verboten ist.

Immer wieder habe es Gäste gegeben, die in Skischuhen ausrutschen, schildert Kurz. Oder die sich mit ihren geschulterten Skiern drehen, „sodass der nächste gerade noch verhindern kann, sie auf den Kopf zu bekommen. Das sind Waffen für mich.“ Dazu komme der Lärm, den die Skischuhe auf dem Pflaster verursachen.

Das einstimmig beschlossene Verbot gilt von 20. November bis 5. Mai täglich von 20 bis 6 Uhr im Ortszentrum. Neben dem „Gehen mit Hartschalenschuhen“ ist auch das „offene Tragen von Skiern, Skistöcken und Snowboards“ verboten. Wer später vom Après-Ski kommt, „muss von nun an ein Taxi bestellen.“ Zur Exekution wurde Ischgls private Security-Truppe aufgestockt, es drohen Geldstrafen von 25 bis 2000 Euro. Bürgermeister Kurz sieht die Aktion eher als „paradoxe Intervention“: „Wir wollen nicht ahnden, sondern aufklären.“ 

(tes)

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