Präsident Obama wollte die Kontrolle des Banksektors hauptsächlich bei der Notenbank Fed sehen, was im Kongress auf Skepsis stieß. Bernanke schlägt nun vor, mehrere Aufsichtsbehörden zu beauftragen.
US-Notenbankpräsident Ben Bernanke will die Aufsicht über systemische Risiken im Finanzsektor nicht allein bei der Fed angesiedelt wissen. Diese Aufgabe sollte vielmehr einem breit aufgestellten Gremium aus verschiedenen Aufsichtsbehörden obliegen, heißt es in einer Erklärung Bernankes. Die Erklärung des Fed-Präsidenten sollte am Donnerstag dem Kongress übermittelt werden.
Alle systemisch relevanten Finanzunternehmen sollten einem gemeinsamen Regulierungsgremium unterstehen - unabhängig davon, ob die Firmen Banken besitzen oder nicht. Dies gelte vor allem in Hinblick auf die Risiken, die durch die Interaktion von Finanzinstitutionen und Märkten entstünden. Die Kapazitäten einer einzigen Aufsichtsbehörde könnten Bernanke zufolge überlastet werden. "Stattdessen sollten wir versuchen, die kollektive Expertise und Information aller Finanzaufsichtsbehörden zu bündeln, um die Entwicklungen, die die Stabilität des Systems als Ganzes bedrohen, zu erkennen und darauf zu antworten."
Bernanke äußerte sich inmitten einer wachsenden Skepsis des US-Kongresses gegenüber dem Vorstoß von US-Präsident Barack Obama. Dieser hat umfassende Reformen vorgeschlagen, um eine Wiederholung der schweren Finanzkrise zu verhindern. Danach würde die Notenbank Fed zur führenden Aufsichtsbehörde für systemische Risiken im Finanzsektor.
(APA)