Er habe "null Ehrgeiz, als längstdienender Bürgermeister in die Geschichte einzugehen", sagt der Wiener Stadtchef. Für SPÖ-Klubobmann Schieder hat Häupl "die Zügel fest im Griff".
Der zuletzt intern in Kritik geratene Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteichef Michael Häupl kündigt eine Personalentscheidung in der Stadtregierung für das erste Quartal 2017 an. "Ich habe null Ehrgeiz, als längstdienender Bürgermeister in die Geschichte einzugehen", erklärte Häupl im Nachrichtenmagazin "profil" (Montag-Ausgabe). Für Klubobmann Andreas Schieder hat Häupl "die Zügel fest im Griff".
Interne Kritiker hatten Häupl öffentlich aufgefordert, seine Nachfolge zu klären. Dazu meinte der Angesprochene im Interview: Personalentscheidungen sollten intern getroffen werden und diese werde es im ersten Quartal des kommenden Jahres geben. Mit dem als etwaigen Nachfolger gehandelten Manager Gerhard Zeiler sei er seit Jahrzehnten befreundet: "Dazu stehe ich, auch dazu, dass Gerhard ein ausgezeichneter Mann ist."
Ohne Schmäh werde ein Wiener Bürgermeister nicht auskommen. "Wahrscheinlich wird er oder sie also ausschauen wie Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser - mit einer gehörigen Portion Schmäh", beschreibt Häupl seinen Nachfolger. Er kann sich auch vorstellen, das Bürgermeisteramt und den Parteivorsitz zu trennen. Eine Koalition auf Bundesebene von SPÖ und FPÖ lehnt er mangels inhaltlicher Übereinstimmungen einmal mehr ab.
"Dieser Wiener Bürgermeister sitzt am Kutschbock"
SPÖ-Klubchef Schieder, auch immer wieder als möglicher Häupl-Nachfolger genannt, geht wie Parteichef Christian Kern davon aus, dass sich die Wogen in der Landespartei rasch glätten. Zu eigenen Ambitionen auf den Landesparteivorsitz hielt er am Samstag gegenüber dem ORF-Radio "Ö1" fest: "Ich bin gewählt als Klubobmann. Ich habe eine Aufgabe im Parlament, diese erfülle ich gerne." Wien habe mit Häupl einen Bürgermeister: "Dieser Wiener Bürgermeister sitzt am Kutschbock und hat die Zügel fest im Griff und das ist gut so."
(APA)