Seit drei Jahren muss der Bund immer mehr Geld aufbringen. Besonders gestiegen sind die Kosten für Unterbringung.
Wien. Die Zahl der Asylwerber, die sich in Österreich in Bundesbetreuung befinden, ist seit drei Jahren stark angestiegen. Hand in Hand geht damit eine Erhöhung der Ausgaben – sie sind aber nicht so stark gestiegen wie die Zahl der Asylwerber.
Heuer mussten bis 23. September österreichweit knapp 339 Millionen Euro aufgewendet werden. Im Vorjahr betrugen die Kosten fast 246 Millionen Euro. Im Jahr 2014 waren es knapp 144 Millionen Euro.
Per 20. September sind befanden sich 66.178 Asylwerber in Grundversorgung, wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Teams Stronach durch das Innenministerium hervorgeht. Zum Stichtag 30. Dezember 2014 befanden sich österreichweit rund 21.000 Asylwerber in Grundversorgung, ein Jahr später waren es etwa 58.000.
Das Team Stronach interessierte sich auch für die Kosten der Krankenversicherung. Demnach wurden für die Asylwerber in Bundesbetreuung im Jahr 2014 knapp 1,8 Mio. Euro und 2015 rund 4,7 Mio. Euro aufgewendet. Heuer waren es knapp 3,1 Mio. Euro. Für das Taschengeld der Menschen in Bundesbetreuung wurden 2014 knapp 670.000 Euro und 2015 rund 1,7 Mio. Euro aufgewendet. Im Jahr 2016 waren es rund 1,6 Mio. Euro.
Die Kosten für die Unterkünfte der Asylwerber in Bundesbetreuung – hierzu zählen etwa Mieten, Energie, Umbaukosten oder technische Prüfungen – explodieren seit drei Jahren: Sie betrugen 2014 rund 422.000 Euro. Im Vorjahr waren es 4,6 Mio. Euro und heuer sind es bis Anfang Oktober knapp 9,4 Mio. Euro.
Freiwillig verließen heuer bis Ende August insgesamt knapp 3300 Personen Österreich und nahmen für ihre freiwillige Rückkehr finanzielle Hilfe in Anspruch. 2014 waren es knapp 2000 und im Jahr darauf 3800 Menschen. Die Rückkehrhilfe beträgt zwischen 50 und 370 Euro pro Person; bei Pilotprojekten mit bestimmten Staaten beläuft sie sich auf bis zu 500 Euro.
Insgesamt wurden heuer für Rückkehrhilfen Zahlungen von knapp 540.000 Euro in Rechnung gestellt. Im Jahr 2014 waren es 206.000 Euro und im Vorjahr 453.000 Euro. ?
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2016)