FPÖ und Kurier streiten wegen Hofer

INTERVIEW NORBERT HOFER
INTERVIEW NORBERT HOFERAPA/ROLAND SCHLAGER
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Grund sind Differenzen über eine Nicht-Absage einer Veranstaltung des Kurier. Dessen Herausgeber attestiert Hofer ein "unordentliches Verhältnis zur Wahrheit".

Die Freiheitlichen und "Kurier"-Herausgeber Helmut Brandstätter befinden sich einmal mehr im Streit. In einer Aussendung zeigten sich die Freiheitlichen verärgert darüber, dass Brandstätter über Bundespräsidentenkandidaten Norbert Hofer in einer Kolumne geschrieben hatte, dieser habe zu einer Veranstaltungseinladung nicht geantwortet. Der Zeitungsherausgeber wies die Vorwürfe zurück.

Im "Kurier" am Samstag hieß es im Beitrag "Aus der Redaktion", dass Hofer und sein Konkurrent Alexander Van der Bellen zu Gesprächen geladen waren. Der FPÖ-Kandidat habe jedoch "nicht einmal die Höflichkeit, auf die Einladung zu antworten", schrieb Brandstätter und weiter: "Hofer tritt gerne am Gratis-Boulevard auf, wo man sich bekanntlich positive Geschichten kaufen kann".

FPÖ: Kurier-Behauptung "schlicht unwahr"

Die FPÖ reagierte darauf am Sonntag in einer Aussendung und hielt fest, dass die Einladung für den Abend des 22. November erfolgte. Dabei handle es sich jedoch um einen Plenartag und der Dritte Nationalratspräsident übernehme zu dieser Zeit den Vorsitz. Dies sei dem Herausgeber auch telefonisch mitgeteilt worden. Dessen Behauptung sei daher "schlicht unwahr", hieß es in der Aussendung. Darüber hinaus nehme Hofer sehr wohl an Podiumsdiskussionen von Printmedien teil, etwa von "Presse" und "Kleiner Zeitung". Für die Freiheitlichen ist damit "bewiesen, dass er weder anständig noch unabhängig reagiert".

Brandstätter attestierte der FPÖ daraufhin gegenüber der APA ein "unordentliches Verhältnis zur Wahrheit". Zwar habe man mit einem FPÖ-Vertreter telefoniert, eine gewünschte schriftliche Absage sei aber nicht eingetroffen. In dem Gespräch sei es auch darum gegangen, dass Hofer aufgrund eines Berichts über seinen Antrag auf eine Berufsunfähigkeitspension "beleidigt" sei. "Das zeigt sehr viel über das Verhalten eines Politikers. Wenn er unzufrieden ist, will er nicht mehr mit uns reden", meinte der Herausgeber. Der "Kurier" werde jedoch weiterhin berichten und keine "Revanchefouls" machen.

(APA)

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