Solide Kleinbetriebe Österreich 2016

Astron Electronic ist Partner für Elektronikentwickler

Christian Hochenwarter ist geschäftsführender Gesellschafter von Astron Elektronic. Der Dienstleister für Leiterplattenbestückung wurde vor 20 Jahren von sieben Technikern und vier Freunden gegründet. Heute beschäftigt das Kärntner Unternehmen 24 Mitarbeiter, die Hälfte davon sind Frauen.
Christian Hochenwarter ist geschäftsführender Gesellschafter von Astron Elektronic. Der Dienstleister für Leiterplattenbestückung wurde vor 20 Jahren von sieben Technikern und vier Freunden gegründet. Heute beschäftigt das Kärntner Unternehmen 24 Mitarbeiter, die Hälfte davon sind Frauen. (c) Guenther Peroutka
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Österreich-Sieger Kleinbetriebe: Die Kärntner Astron Electronic GmbH behauptet sich seit fast 20 Jahren als Spezialist und Dienstleister für Leiterplattenbestückung und Gerätebau. Das Wachstum betrug zuletzt rund zehn Prozent.

Weil ihre ehemalige Firma aufgekauft und ihre Sparte aufgelassen wurde, machten sich sieben Techniker mit Unterstützung von vier Freunden selbstständig. Das war vor fast 20 Jahren. Positioniert hat sich die Astron Electronic GmbH dabei als Produktionspartner für Elektronikentwickler.

„Wir sind ein Handwerksbetrieb für Elektronik und Elektronikproduktion und haben uns auf Winzigserien spezialisiert, die bei uns bei einem Stück beginnt und ja nach Stückzahl endet – so können es 100 Stück, aber auch 1000 Stück werden“, beschreibt Christian Hochenwarter, der geschäftsführende Gesellschafter von Astron sein Tätigkeitsfeld.

1997 wurde das Unternehmen gegründet und die Elektronikproduktion in Villach in gemieteten Räumlichkeiten aufgenommen. „Wir haben dort die Produktion kontinuierlich gesteigert“, sagt Hochenwarter.
Ein Meilenstein war die Übersiedlung an den heutigen Betriebsstandort in Feistritz im Gailtal, wo Astron 2005 eine eigene Produktionsstätte gebaut hat. Im Vorjahr hat Astron durch den Erfolg die zweite Ausbaustufe aufgebaut. „Und jetzt sind wir dabei, diese zu füllen“, gibt Hochenwarter schon neue Ziele aus: „Wobei wir Wachstum eher über die Personenzahl definieren“, erzählt der Astron-Chef. Dabei habe man ein konservatives Wachstum. „Das Umsatzplus ergibt sich aus einer guten Arbeit.“

Der Umsatz beträgt 3,5 Millionen Euro und ist im Vorjahr um knapp zehn Prozent gewachsen. Astron hat derzeit 24 Mitarbeiter – und schaut man sich in der Produktion um, sieht man viele Frauen. Hochenwarter; „Das ist historisch bedingt. Denn schon vom Start weg hatten wir eine Frauenquote von 50 Prozent.“ Durch diese guten Erfahrungen sei das bis heute so geblieben. Und die Mitarbeiterinnen fühlen sich bei Astron auch wohl. „Mir dem familienfreundlichen Umfeld, das wir schaffen, gewährleisten wir, dass die Mitarbeiterinnen auch bei uns bleiben“, erzählt Hochenwarter. Den Erfolg sieht der Astron-Chef darin, „dass wir uns die ländliche Bodenständigkeit behalten haben – und dass wir mit Hausverstand handeln. Das heißt: nicht mehr Geld ausgeben als man hat.“

Halbleiterindustrie als Kunden

Das Unternehmen entwickelte sich schnell zum Spezialisten für automatische, halb automatische, aber auch noch manuelle Elektronikfertigung. Mehr als 70 Kunden in Österreich – darunter so namhafte wie austriamicrosystems, Infineon und LAM Research – vertrauen auf Astron. 60 Prozent des Outputs liefern die Kärntner in die Halbleiterindustrie. Aber auch Forschungseinrichtungen und andere Branchen mit Elektronikentwicklung zählen zu den Kunden der Gailtaler – Firmen wie ZKW und Continental.

Den Erfolg machen die Mitarbeiter aus – und, dass sich die acht Astron-Eigentümer in ihrem Langfristdenken einig sind. „Eine Investition in die Firma war uns immer wichtiger als eine Ausschüttung aufs private Konto“, sagt Hochenwarter. Es sei sozusagen kein reiner Investor dabei, der nur auf finanzielle Kennzahlen schaut, erzählt der Chef, sondern es sind alles Techniker mit einem ähnlichen Background, mit ähnlichen Charakteren, „denen es einfach darum geht, die Sache weiterzuentwickeln und nicht um irgendetwas Persönliches.“

Etwa 15 Aufträge werden pro Woche abgewickelt – viele davon seien eine einmalige Geschichte. Natürlich gebe es auch den Stammkunden, der immer wieder neue Produkte bei Astron machen lässt. Ein Grund dafür ist, dass die Kunden aus der Halbleiterfertigung, einen sehr kurzen Entwicklungszyklus haben.

In Österreich gibt es laut Hochenwarter „einige Firmen, die eine ähnliche Dienstleistung wie wir anbieten“. Sie alle haben aber einen anderen oder zusätzlichen Schwerpunkt.“

Und obwohl der Astron-Chef weiß, dass der Schwerpunkt der Elektronikproduktion in Asien liegt, „vergleichen wir uns nicht mit ihnen. Der Unterschied in Qualität, Schnelligkeit, Flexibilität und im Preis ist zu groß.“

Kleinbetriebe: Die weiteren Platzierungen

2. SMC rückt andere Firmen ins reche Licht
Die Linzer Werbeagentur SMC (Social Media Communications GmbH) bringt Unternehmen in der digitalen Öffentlichkeit ins Gespräch. Die Firmengründer, Markus Huber und Petra Huber-Ackerl, haben sich darauf spezialisiert, die Positionierung ihrer Kunden in sozialen Netzwerken zu konzipieren. „Wir entwerfen integrierte Online-Auftritte“, sagt Huber-Ackerl. Ob Blogs, Online-Spiele oder interaktive Websites – für jeden Kunden brauche es einen individuellen Zuschnitt.
Das Team von SMC besteht aus zwölf Mitarbeitern, im Vorjahr erwirtschafteten sie einen Umsatz von 1,3 Millionen Euro.

3. Ohne Bibus würden Autos nicht blinken
Ohne das Unternehmen Bibus aus St. Andrä-Wördern würden Autos nicht blinken, Wasserkraftwerke stillstehen und Straßenbahnen in Wien keinen Strom bekommen: Bibus stellt Komponenten für den Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau her und entwickelt Produkte für Robotik und Rapid Manufacturing.
Das wohl bekannteste Produkt, mit dem sich die niederösterreichische Firma befasst, sind 3-D-Drucker. „Sie sollen eines unserer wichtigsten Standbeine werden“, sagt Geschäftsführer Bernd Christian Tröster. Im Jahr 2015 erwirtschaftete das Unternehmen mit 24 Mitarbeitern 8,97 Millionen Euro Umsatz.

4. USP ist Spezialist für Plakatwerbung
Die USP Werbeges.m.b.H. mit Sitz in Linz ist seit über 20 Jahren in der Außenwerbung tätig. Das Unternehmen verfügt über 3000 eigene Plakatstellen in Oberösterreich, Niederösterreich und Liezen (Stmk.).
Das Team rund um Geschäftsführer Christian Urban bietet für Werbekampagnen Leistungen von der österreichweiten Mediaplanung über die Angebotserstellung bis hin zur Affichierung an. Als Alternative zum klassischen Plakat stehen auch Rollingboards mit bewegtem Sujetwechsel bereit. Sonderwerbeformen werden ebenfalls angeboten. Im Jahr 2015 setzte USP mit acht Mitarbeitern knapp fünf Mio. Euro um.

5. Ramsauer & Stürmer Software
Das Salzburger Softwarehaus Ramsauer & Stürmer bietet Softwarelösungen für Unternehmen an, vor allem für den Mittelstand. Um zu erklären, was sein Unternehmen tut, nennt Geschäftsführer Markus Neumayr es schon manchmal den „kleinen Bruder von SAP“. Wirklich gern zieht er diesen Vergleich aber nicht, zu groß seien dann doch die Unterschiede zwischen dem österreichischen Betrieb und dem deutschen Softwareriesen. So bietet Ramsauer & Stürmer, anders als der große Rivale, quasi Komplettlösungen von der Stange an, etwa ein schlüsselfertiges Modell für die Registrierkasse. 2015 erzielte das Unternehmen 9,3 Mio. Euro Umsatz.

6. Fuchs Josef GmbH, Burgenland
Der Installationsbetrieb Fuchs aus Lockenhaus beschäftigt 41 Mitarbeiter und erzielte im Vorjahr 8,55 Mio. Euro Umsatz.

7. Frauscher Bootswerft GmbH & Co KG, Oberösterreich
Die Frauscher Bootswerft aus Ohlsdorf bei Gmunden baut Segel-, Elektro- und Motorboote. Sie erzielte im Vorjahr mit 37 Mitarbeitern 9,5 Millionen Euro Umsatz.

8. Buls Chem & More Handels GmbH, Tirol
Buls Chem & More aus Kematen bietet Reinigungsmittel für die professionelle Gebäudereinigung an und setzte 2015 mit 43 Mitarbeitern über 6,6 Millionen Euro um.

9 .Denios GmbH, Salzburg
Die Denios GmbH in Eugendorf erzeugt und vertreibt Produkte zum Handling von Gefahrstoffen. 2015 erzielte sie mit elf Mitarbeitern 5,4 Millionen Euro Umsatz.

10. Dorn Lift GmbH, Vorarlberg
Dorn Lift aus Lauterach ist auf den Vertrieb von Arbeitsbühnen spezialisiert. Die Firma hat 21 Mitarbeiter und machte im Vorjahr sechs Millionen Euro Umsatz.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2016)


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