Maren Ades Film "Toni Erdmann" mit Peter Simonischek wird mit dem Lux-Filmpreis des EU-Parlaments ausgezeichnet.
Die Tragikomödie "Toni Erdmann" der deutschen Regisseurin Maren Ade erhält den Lux-Filmpreis des EU-Parlaments. Das wurde heute bekannt gegeben. Der österreichisch koproduzierte Film setzte sich gegen das Drama "Kaum öffne ich die Augen" ("A peine j'ouvre les yeux") der Tunesierin Leyla Bouzid sowie der Animationsfilm "Ma vie de courgette" des Schweizers Claude Barras, die ebenfalls auf der Shortlist standen, durch.
In "Toni Erdmann" verkörpert Burgschauspieler Peter Simonischek den Alt-68er Winfried, der sich bei einem Besuch in Bukarest seiner entfremdeten Tochter Ines (Sandra Hüller) mit falschen Zähnen und Perücken annähert.
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz überreichte am Mittwoch in Straßburg der deutschen Filmemacherin die symbolische Auszeichnung in Form einer Filmrolle. Für Schulz beschreibt der "absurd und urkomische" Film, wie sich "Familienbeziehungen verändern und in einer alternden und wettbewerbsorientierten Gesellschaft unser Leben beeinflussen".
Aden zeigte sich dankbar für die Auszeichnung von "so vielen Menschen mit so vielen unterschiedlichen kulturellen Hintergründen". In ihrer Rede betonte sie: "Ich finde ich bin eine europäische Filmemacherin, ich bin Deutsche, kann aber auch einer größeren Einheit angehören".
Seit 15. Juli in den Kinos
Das Europäische Parlament zeichnet mit dem Lux-Preis heuer zum bereits zehnten Mal Filme aus, die die Werte der europäischen Identität und die kulturelle Vielfalt Europas widerspiegeln. Der bei den Filmfestspielen Cannes gefeierte Film läuft seit 15. Juli in den österreichischen Kinos.
Im Vorjahr wurde "Mustang" der türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven ausgezeichnet. Das Coming-of-Age-Drama über fünf Schwestern, die sich in ihrer nordtürkischen Heimat gesellschaftlichen Konventionen entziehen, schaffte es später auch unter die fünf Nominierten für den Auslands-Oscar.
(APA)