Eine Petition mit 141 Unterzeichnern war erfolgreich: Ex-Attac-Sprecher Christian Felber wurde aus einem AHS-Schulbuch gestrichen.
Eine Petition von 141 Unterzeichnern, vorwiegend Ökonomen, war erfolgreich: "Gemeinwohl-Ökonom" und Ex-Sprecher von Attac Österreich Christian Felber wurde aus dem Schulbuch "Geospots" für die 7. und 8. Klasse AHS gestrichen und mit dem indischen Nobelpreisträger Amartya Sen ersetzt. Felber wurde dort in einer Grafik in einer Reihe mit John Maynard Keynes, Karl Marx, Milton Friedman und Friedrich August von Hayek genannt. Die Forscher haben deswegen nun einen Offenen Brief an das Bildungsministerium geschrieben.
Grund für ihren Ärger: "Die Auswahl einer Person, die über keine ökonomische Ausbildung verfügt und keine wissenschaftlichen Publikationen aufweist, stellt einen Affront für alle (österreichischen) Wirtschaftsforscher dar". Felber hat nämlich kein Wirtschaftsstudium abgeschlossen, sondern eines in romanischer Philologie. Heute ist er unterem anderem Lektor an der WU Wien.
"Nicht-Chrematist Felber wurde entfernt"

Felber reagiert in einer Stellungnahme mit Sarkasmus auf die Neuigkeiten: "Geschafft: Nicht-Chrematist Christian Felber wurde endlich aus einem Schulbuch (aus einem von dreien) entfernt. Die 141 empörten PetitorInnen dürfen feiern", schreibt er. Auch er selbst freue sich, "Amartya Sen als Nachfolger zu wissen", so Felber weiter. Nachdem das Buch demnächst generalüberholt wird, regt Felber folgende Neuerung an: "Eine Gallerie für klassische Chrematisten und eine für echte ÖkonomInnen, in letzterer würde ich mich besser aufgehoben sehen."
Wer sich jetzt übrigens fragt, was Chrematistik ist, erhält auf "wirtschaftslexikon.co" eine Antwort: "In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Kunst des Gelderwerbs und der Bereicherung. Der Begriff wurde von Aristoteles geprägt und der 'Oikonomia' (Beschaffung von lebensnotwendigen Dingen) gegenübergestellt."
>>> Felbers Stellungnahme (PDF)
(sk)