Haselsteiner würde "Präsident Hofer" nicht zu Festspielen einladen

Haselsteiner macht gegen Hofer mobil.
Haselsteiner macht gegen Hofer mobil.APA/HANS KLAUS TECHT
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Der Strabag-Großaktionär würde als Festspielpräsident in Erl zurücktreten, müsste er Norbert Hofer empfangen. Für Tirols FPÖ-Chef ist Haselsteiner "außer Rand und Band".

Der Unternehmer Hans Peter Haselsteiner würde einen Bundespräsidenten Norbert Hofer nicht zu den Festspielen Erl einladen. "Nicht so lange ich Präsident der Festspiele bin", sagte der Alexander Van der Bellen-Unterstützer am Donnerstag im Gespräch mit der APA in Innsbruck. Wenn das Land Tirol ihn trotzdem dazu "zwinge", würde er seine Präsidentschaft zurücklegen, so Haselsteiner.

Er halte die Festspiele, die das Völkerverbindende betonen, europäisch sein wollen und sich das auf die Fahnen geschrieben haben, für so symbolträchtig, dass er sie einem Besuch Hofers "nicht aussetzen" wolle, erklärte der Strabag-Großaktionär und Ex-Konzernchef. Er bekenne sich zwar selbstverständlich zu den demokratischen Spielregeln, das heiße aber nicht, dass er jedes demokratische Ergebnis goutieren müsse, fügte er hinzu.

"Ich möchte diese Begegnung nicht, sie wäre aber zwangsläufig vorhanden, weil ich Gastgeber bin", sprach Haselsteiner einen möglichen Auftritt Hofers als Bundespräsident bei den Festspielen an. Er persönlich sei diesbezüglich zu wenig tolerant und "könnte es einfach nicht". "Also mein Gast wird Hofer nicht werden", stellte der Unternehmer fest, der mit seiner "Nein zum Öxit"-Kampagne derzeit gegen den FPÖ-Kandidaten mobil macht. Bisher hatte Haselsteiner als Festspielpräsident den jeweils amtierenden Bundespräsidenten zur Eröffnung eingeladen.

"Hin und wieder mit Hirn wählen"

Der Wähler müsse am 4. Dezember entscheiden, ob er "so eine Art Politiker" in der Hofburg haben wolle. "Hin und wieder darf man nicht mit Emotionen wählen und sagen, der ist so nett und so lieb und am Stock geht er auch noch. Hin und wieder muss man mit Hirn wählen", betonte Haselsteiner. Man müsse lesen, was Hofer gesagt, geschrieben und herausgegeben habe und sich dann dafür entscheiden, was gut für das Land sei, meinte der frühere Strabag-Chef und Ex-Liberales Forum-Politiker.

Angesprochen auf die Aussage von FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl, wonach Haselsteiner ein "Oligarch mit unklarem Wohn- und Steuersitz" sei, meinte der Bauindustrielle, dass es sich dabei nur um die "typischen Verdächtigungen" handle, die in den Raum gestellt würden. Dabei verhalte es sich ähnlich wie bei den Vorwürfen gegen Van der Bellen hinsichtlich der angeblichen Nazi-Vergangenheit von dessen Vater, so Haselsteiner, der von "Unwahrheiten" sprach.

Tirols FPÖ-Chef: Haselsteiner "außer Rand und Band"

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger sieht Haselsteiner nach seiner Ankündigung, einen Bundespräsidenten Hofer nicht nach Erl einzuladen, "vollkommen außer Rand und Band". Er forderte eine sofortige Entschuldigung des Industriellen. Von Alexander Van der Bellen, der von Haselsteiner unterstützt wird, verlangte der Tiroler FPÖ-Chef zugleich eine rasche Distanzierung. 

Besonders empörte Abwerzger eine Anspielung Haselsteiners auf Hofers körperliche Behinderung ("der ist so nett und so lieb und am Stock geht er auch noch"). Der landesparteiobmann dazu: "Der wildgewordene Dr. Hans Peter Haselsteiner" verunglimpfe den Dritten Nationalratspräsidenten wegen dessen schwerer Behinderung. Das ist wirklich ein Tiefpunkt in der politischen Auseinandersetzung."

(APA)

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