Trumps Aufschwung-Pläne und die "bittere Pille"

Ob die Pläne von Donald Trump mit der höheren Staatsverschuldung aufgehen, bleibt fraglich.
Ob die Pläne von Donald Trump mit der höheren Staatsverschuldung aufgehen, bleibt fraglich.(c) APA/AFP/SCOTT OLSON
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Deutsche Ökonomen billigen den ökonomischen Plänen von Donlad Trump Chancen zu. Unter den Opfern befände sich allerdings Deutschland - und irgendwann wohl auch die US-Steuerzahler.

Eine große Mehrheit von 130 befragten deutschen Wirtschaftsprofessoren erwartet nach Angaben des Ifo-Instituts einen Aufschwung durch die angekündigten Investitionen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. 80 Prozent der vom Münchner Wirtschaftsinstitut befragten Ökonomen rechnen demnach mit einer moderaten Stimulierung des Wachstums.

Rund 75 Prozent erwarten mehr Beschäftigung, wenn Trump wie angekündigt mehr Geld in die Infrastruktur steckt. Etwa jeder siebente Volkswirt erwartet sogar eine starke Belebung der Konjunktur.

Gleichzeitig sind die Ökonomen aber äußerst kritisch, was Trumps Steuer- und Handelspläne angeht, wie aus dem Ökonomenpanel hervorgeht, das in Zusammenarbeit mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" entsteht. "Den Handel einzuschränken und neue Schulden zu machen, das wäre allerdings eine bittere Pille", sagte Niklas Potrafke, Leiter des ifo-Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

Anders als Trump plant, raten die deutsche Volkswirte dazu, die Pläne durch Steuererhöhungen zu finanzieren. Trump will stattdessen die Steuern senken und dürfte damit eine deutlich höhere Neuverschuldung in Kauf nehmen.

Auf starke Ablehnung stoßen auch Trumps handelspolitische Absichten. Ein Drittel der Ökonomen erwartet eine deutlich protektionistischere Politik, also hohe Zölle und Hürden für US-Importe; 61 Prozent glauben nur an eine leicht protektionistische Wende. Diese werde sowohl den USA, aber mehr noch Deutschland wirtschaftlich schaden, sagt die große Mehrheit der Ökonomen.

(APA/dpa)

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