Bob Dylan hat Rede für Nobelpreis-Verleihung vorbereitet

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FILES-SWEDEN-US-NOBEL-LITERATURE(c) APA/AFP/DPA (ISTVAN BAJZAT)
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Der Sänger wird nicht selbst nach Stockholm reisen, aber er hat eine Rede vorbereitet. Statt ihm wird Patti Smith bei der Preisübergabe singen.

Sänger und Literaturnobelpreisträger 2016, Bob Dylan, hat eine Rede vorbereitet, die zur Verleihung der Auszeichnung am Samstag, dem 10. Dezember, vorgetragen werden soll. Das teilte die Schwedische Nobelpreis-Akademie am Montag per Twitter mit. Die amerikanische Rocksängerin Patti Smith wird Dylans Song "A Hard Rain's A-Gonna Fall" den Angaben zufolge am Tag der Preisübergabe in Stockholm singen.

Auch noch unklar ist, wann Dylan seine Nobel-Vorlesung halten wird, wie Sara Danius, Chefin der Schwedischen Akademie, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Es ist Bedingung, dass der Gewinner des Literaturnobelpreises innerhalb von sechs Monaten nach der Verleihung eine Nobel-Vorlesung hält. Traditionell halten die Preisträger diese in der Woche vor der Zeremonie.

Nach Angaben der Nobel Stiftung werde Nobel-Juror Horace Engdahl Dylan und sein Werk bei der Verleihung vorstellen. Allerdings werde niemand in Abwesenheit Dylans den Preis entgegennehmen, sagte Jonna Petterson von der Stiftung.

Dylan war im Oktober für seine poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition ausgezeichnet worden. Der Schwedischen Akademie war es lange nicht gelungen, den Musiker persönlich ans Telefon zu bekommen, was Unmut ausgelöst hatte.

Dylan versicherte, er fühle sich sehr geehrt

Ein Jurymitglied warf dem 75-jährigen Musiker vor, unhöflich zu sein. Erst nach 12 Tagen hatte sich Dylan bei den Schweden gemeldet und versichert, dass er sich sehr geehrt fühle.

Mitte November hatte die Akademie mitgeteilt, dass der Sänger nicht zur Verleihung des Literaturnobelpreises kommen werde. Als Grund habe er andere Verpflichtungen genannt.

Der Musiker gab nicht nur den Schweden einen Korb: Der 75-Jährige wird auch einer Einladung von Barack Obama ins Weiße Haus nicht folgen, wie vor einigen Tagen ein Sprecher des US-Präsidenten in Washington sagte. Der Präsident lädt die Nobelpreisträger aus den USA traditionell vor ihrer Reise nach Stockholm ein, um ihnen zu gratulieren.

Auch andere kamen nicht

In der Geschichte der Nobelpreise waren schon andere Preisträger nicht zur Preisverleihung erschienen, doch meist weil sie erkrankt waren oder auch politische Gründe hatten. So wies der russische Schriftsteller Boris Pasternak 1958 auf Druck des Sowjet-Regimes den Preis zurück. Der britische Dramatiker Harold Pinter konnte 2005 aus Krankheitsgründen nicht kommen. Auch Elfriede Jelinek hatte 2004 die Teilnahme an der feierlichen Zeremonie mit Hinweis auf psychische Probleme und Angst vor großen Menschenansammlungen abgesagt.

(APA/dpa)

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