Gute Businesspläne, gute Ideen

Wettbewerb. In Wien wurden die Sieger der Start-up-Initiative i2b ausgezeichnet. 230 Projekte wurden eingereicht, 15 prämiert. Einige der Ideen haben das Zeug, Verkaufshits zu werden.

Bei der Preisverleihung von i2b (ideas to business) waren die Energie der jungen Unternehmen und die Aufbruchstimmung spürbar. Die besten 15 Start-up-Konzepte wurden von i2b, der Businessplaninitiative von Wirtschaftskammer und Erste Bank in Medienkooperation mit der „Presse“, bei einer Gala im Erste-Bank-Campus, Am Belvedere, ausgezeichnet. Die 15 Finalisten hatten es der knapp 70-köpfigen i2b-Jury alles andere als einfach gemacht, sich zu entscheiden.

1115 Businesspläne waren 2016 eingereicht worden, zu 480 hatte das i2b-Expertenteam Fachfeedbacks gegeben und 230 Projekte für den Wettbewerb vorgeschlagen. Jeweils fünf hatten es in den Kategorien Dienstleistung, Handel, Gewerbe sowie Technologie und Studierende ins Finale geschafft.

Nachbarschaftshilfe für Fortgeschrittene

Den Sieg in der Kategorie Dienstleistung, Gewerbe, Handel sicherte sich Helferline. Ideengeber Clemens Schmidgruber verspricht: „Nie mehr Ärger mit der Technik!“ Wenn technische Geräte nicht so funktionieren, wie sie sollen, stellt Helferline künftig Helferlein zur Seite: Ein Netzwerk qualifizierter Techniker soll rasch vor Ort helfen. Gebucht wird via Hotline, die Kunden zahlen pro beendeter Viertelstunde 14 Euro.

Helferline wurde im März 2016 gegründet und überdies als Gesamtsieger des i2b-Wettbewerbs 2016 ausgezeichnet.

Der zweite Platz ist an die Steirerin Christiane Weninger gegangen, die in fünfter Generation aus einer Sattlerfamilie stammt und einen Wohlfühlsattel für Dressurreiter entwickelt hat. Siba nennt sich das Balancekissen, das Reiter ausbalanciert und deren Becken- und Rückenmuskulatur stärkt.

Grüner Rohkaffee, Dirndl, Verjus und Holunder ergeben zusammen das Erfrischungsgetränk Bärnstein, mit dem Martin Paul und Lukas Renz den dritten Platz in dieser Kategorie erzielt haben.

Gesundheit!

Gleich zwei Topplatzierungen in der Kategorie Technologie gingen an Medizinprodukte. Andreas Krug und Peter Beck entwickelten einen Algorithmus, der klinisches Personal in der Diabetestherapie unterstützt und eine patientenindividuelle Insulindosierung vorschlägt. Das soll die Therapie einfacher, sicherer und effizienter machen.

Den zweiten Platz belegten Jasper Ettema und sein Team mit dem PocketDefi. 17 Millionen Menschen sterben jährlich weltweit an Herzversagen, acht Millionen, sagt Ettema, könnten mit frühzeitiger Defibrillation gerettet werden. Daher entwickelte er einen Defibrillator, der so klein ist, dass er in jede Jackentasche passt.

Auch wenn die Fahrradsaison für heuer bereits zu Ende ist: Der dritte Platz in der Technologiekategorie ging an Christian Lembacher und Akos Kertesz, die unter dem Namen Tubolito eine neue Art von Fahrradschläuchen entwickelt hatten. Diese sind um 65 Prozent leichter und doppelt so robust wie herkömmliche Schläuche.

Essen, trinken, Dampf ablassen

Das Studententeam um Tischlermeister Axel Kucher gewann in der Kategorie Studierende mit dem Hack-Stock, „einem smarten Brett für smartes Kochen“, wie er sagt. Der Hack-Stock ist ein Schneidbrett mit Tablethalterung.

Die Idee des zweitplatzierten Studierendenteams hat ebenfalls einen kulinarischen Hintergrund. TeLLers ist ein digitaler Feedbackbögen für Gastronomiebetriebe. Die Webanwendung gibt Restaurantgästen die Möglichkeit, einfach und anonym Feedback zu geben. Das ist nur für den Lokalbetreiber sichtbar.

Rang drei ging an den Wutraum. Das ist tatsächlich ein Raum, in dem man Stress und Frust abbauen kann. Man darf lachen, weinen, schreien und um sich und auf Dinge (ein)schlagen.

(Print-Ausgabe, 10.12.2016)

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