Andreas Khol: "Grasser ist ein Ehrenmann"

Andreas Khol
Andreas Khol(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
  • Drucken

VP-Seniorenchef Andreas Khol stellt sich demonstrativ hinter Ex-Finanzminister Grasser. Die aktuellen Vorwürfe bezeichnet er als "Spekulationen". Grasser sei als Parteimitglied "sicher jederzeit willkommen".

In der Buwog-Affäre stellt sich Andreas Khol demonstrativ hinter den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Im Interview mit der Wochenzeitung "Falter" nennt der ÖVP-Seniorenchef Andreas Khol Grasser einen "Ehrenmann".

"Vorwürfe sind Spekulationen"

Bei den Vorwürfen gegen ihn handle es sich durchwegs um "Spekulationen", so der Ex-Nationalratspräsident laut Vorabmeldung. "Ich gebe darauf überhaupt nichts. Ich bin davon überzeugt, dass es zwischen Immofinanz und anderen handelnden Personen keine besonderen Kontakte gegeben hat", sagt Khol.

Dass Grassers Geschäftsfreund Walter Meischberger für Beratungstätigkeiten beim Buwog-Deal mehr als sieben Millionen Euro schwarz kassierte, "verblüfft" Kohl jedoch. Khol selbst habe den Verkaufsprozess "überhaupt nicht" mitbekommen.

"Der Österreicher liebt Intrigantenstadl"

Die Vorwürfe gegen Grasser sind aus Khols Sicht wohl ein Racheakt. "Es sind nicht die schlechtesten Früchte, an denen die Wespen nagen", so der ÖVP-Mann zur Zeitung. "Die Lieblingssendung der Österreicher ist nun einmal der Intrigantenstadl."

Für Khol ist Grasser als Parteimitglied weiterhin "sicher jederzeit willkommen". Ob er auch als Minister taugen würde, müsse gegebenenfalls der Parteiobmann entscheiden. Zur FPÖ meinte Khol in dem Interview: "Den rassistischen Fremdenkurs der FPÖ und den Antiislamismus lehne ich ab. Aber das ist nicht verfassungsbogenrelevant."

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Buwog: Rufe nach U-Ausschuss

Auch in der SPÖ gibt es inzwischen Befürworter. Die Grünen wollen einen entsprechenden Antrag einbringen. Von der ÖVP wird dies jedoch abgelehnt.
Michael Ramprecht  Foto: Clemens Fabry
Österreich

725.000 Euro "übliche Provisionen" für Buwog-Zeugen?

Michael Ramprecht, ein ehemaliger Mitarbeiter von Ex-Finanzminister Grasser, sagt, er hätte 725.000 Euro Schweigegeld angeboten bekommen. Das Geld sei ihm mit den Worten "wenn du da mitspielst" angetragen worden.
Kordikonomy

Causa Buwog: Kronzeuge in der Defensive

Am Sonntag wurde Michael Ramprecht zur Causa Buwog vom Staatsanwalt einvernommen. Der „Presse“ erklärt der einstige Mitarbeiter von Exfinanzminister Karl-Heinz Grasser, wieso er erst jetzt ausgesagt hat.
Österreich

Korruptionsaffäre Buwog eskaliert

Der Rahmen für das Konkurrenzangebot der Bank Austria war vorab bekannt. Karl Heinz Grasser war über Rahmen offenbar informiert. Die Immofinanz bot schließlich exakt eine Million mehr als die Mitbewerber.
Österreich

Buwog: „Grasser hat Steuerzahler geschädigt“

Die Grünen pochen auf einen Untersuchungsausschuss und wollen dort alle Fragen geklärt wissen, die schon der Rechnungshof aufgeworfen hat. Sonst stellen sie „Dringliche“.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.