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CIA: Russland hat zu Trumps Wahlsieg beigetragen

U.S. President-elect Donald Trump speaks at the USA Thank You Tour event at the Iowa Events Center in Des Moines, Iowa
Donald Trump bei einem Auftritt in Iowa(c) REUTERS (SHANNON STAPLETON)
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Moskau habe sich in den US-Wahlkampf zugunsten Trumps eingemischt, berichtet die "Washington Post". Der designierte US-Präsident selbst könne derzeit außerdem abgehört werden.

Der US-Geheimdienst CIA kommt laut einem Zeitungsbericht zu dem Schluss, dass Russland die US-Präsidentschaftswahl beeinflusst hat, um Donald Trump zum Sieg zu verhelfen. Wie die "Washington Post" am Freitag (Ortszeit) berichtet, versorgten Insider mit Verbindungen nach Moskau die Enthüllungsplattform Wikileaks mit gehackten Emails der Demokratischen Partei von Trumps Rivalin Hillary Clinton.

Nach Einschätzung der CIA sei es Ziel Russlands gewesen, "Trump zur Wahl zur verhelfen", zitierte die Zeitung einen US-Beamten. Dies sei "allgemeiner Konsens" in Geheimdienstkreisen. Dem "Washington Post"-Bericht zufolge informierten CIA-Beamte vor wenigen Tagen ranghohe Mitglieder des Senats über ihre Schlussfolgerungen.

Trumps Team kontert mit Irak-Verfehlung

Trumps Team wies die Schlussfolgerungen der Geheimdienstler zurück. "Dies sind dieselben Leute, die gesagt haben, Saddam Hussein habe Massenvernichtungswaffen", hieß es in einer am Freitagabend verbreiteten Erklärung.

Der scheidende US-Präsident Barack Obama hatte am Freitag eine umfassende Untersuchung der Hackerangriffe während des Präsidentschaftswahlkampfs angeordnet. Die Ergebnisse sollen noch vor Ende seiner Amtszeit am 20. Jänner vorliegen.

Cyberangriffe auf Hillary Clinton

Der Wahlkampf der gegen Trump unterlegenen Demokratin Clinton war durch die Cyberangriffe torpediert worden. Durch die Attacken kamen vertrauliche E-Mails aus der Parteizentrale der Demokraten sowie aus dem Mailkonto von Clintons Wahlkampfmanager John Podesta ans Licht.

US-Geheimdienstkoordinator James Clapper sowie das Heimatschutzministerium hatten die russische Regierung bereits Anfang Oktober - also einen Monat vor der Wahl - beschuldigt, hinter den Hackerangriffen zu stecken. Moskau wies dies als "Unsinn" zurück.

Trump telefoniert unverschlüsselt

Für Irritationen sogt auch ein Medienbericht von "Politico", demzufolge Trump nach wie vor komplett unverschlüsselt und ungesichert auch mit Staatsoberhäuptern und fremden Regierungen kommuniziert. Der designierte US-Präsident nutze für seine Gespräche demnach bisher keinerlei Infrastruktur, die dafür von der Regierung vorgesehen ist.

Die Kommunikationsbehörde des Weißen Hauses sei in die Kommunikation Trumps nicht eingebunden, schreibt das Portal. Es seien bisher keinerlei Kontakte bekannt. Auf diese Weise sei es gut möglich, dass Trumps Gespräche von interessierter Seite abgehört würden.

Am liebsten ohnehin auf Twitter

Einen Großteil seiner öffentlichen Kommunikation wickelt Trump aber ohnehin gänzlich unverschlüsselt ab. Für seine ebenso leidenschaftliche wie umstrittene Nutzung des Kurznachrichtendienstes Twitter vor allem am frühen Morgen wird Trump viel kritisiert.

Barack Obama hatte 2009 nach seiner Amtsübernahme darauf bestanden, sein Blackberry-Smartphone behalten zu dürfen. Das Gerät wurde aber sicherheitstechnisch hochgerüstet, und er dürfte damit nur mit einem sehr kleinen Kreis kommunizieren.

(APA/AFP)