Russland will Kampf um Oasenstadt Palmyra fortsetzen

Syrische Regierungssoldaten im April in Palmyra
Syrische Regierungssoldaten im April in PalmyraREUTERS
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Die Lage in Palmyra ist unübersichtlich. Russland will sich gegen eine IS-Rückeroberung der Stadt stellen.

Nach dem Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die syrische Oasenstadt Palmyra will Russland den Kampf fortsetzen. "Wir werden alles tun, um eine Rückkehr der Terroristen in diese Gebiete zu verhindern", sagte Vizeaußenminister Wladimir Titow am Montag in Moskau. Der Diplomat betonte der Agentur Interfax zufolge, dass Russland keine Bodentruppen vor Ort habe.

Der IS hatte Palmyra mit seiner Unesco-Welterbestätte 2015 erobert und dort historische Bauwerke zerstört. Im März 2016 vertrieb die syrische Armee die Gruppe mit russischer Hilfe. Am Wochenende nahm der IS Teile der Stadt wieder ein. Die Lage war zunächst unübersichtlich.

Der Angriff verdeutliche die Gefahr, die noch immer vom IS ausgeht, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Akademie der Wissenschaften in Moskau teilte mit, russische Archäologen hätten Palmyra verlassen. Russland hatte Spezialisten geschickt, die bei der Pflege historischer Bauwerke helfen sollten.

Kampf um Aleppo fast zu Ende

Im Kampf um die strategisch wichtige Großstadt Aleppo berichtete das russische Militär von Geländegewinnen der syrischen Armee. Nach der Einnahme von drei weiteren Bezirken seien inzwischen 95 Prozent der Stadt unter Kontrolle der Regierungstruppen, teilte das Militär mit. Die syrische Armee hatte Mitte November eine Offensive auf Aleppo gestartet.

"Die Schlacht um Ost-Aleppo dürfte schnell vorbei sein", sagte der Chef des Sicherheitsrates der Wirtschaftsmetropole, Generalleutnant Said al-Saleh, am Montag. Den Rebellen bleibe nicht viel Zeit. "Sie können sich ergeben oder sterben." In der Nacht auf Montag waren den Truppen von Präsident Bashar al-Assad Gebietsgewinne in der einstigen Millionenmetropole im Nordwesten Syriens gelungen. Mehr als 100.000 Zivilisten sind aus dem Osten Aleppos seit dem Beginn der Rückeroberung geflohen, berichtete die russische Agentur RIA aus dem russischen Verteidigungsministerium.

(APA/dpa/Reuters)

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