EZB ortet kaum noch Deflationsgefahr

EZB-Direktor Benoit Coeure will den Geldhahn weiter offen lassen.
EZB-Direktor Benoit Coeure will den Geldhahn weiter offen lassen.(c) APA/AFP/VLADIMIR SIMICEK
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Trotz der positiven Entwicklung sei noch "ein anhaltender Stimulus ist nötig".

Laut EZB-Direktor Benoit Coeure ist in der Euro-Zone die Gefahr eines schädlichen Preisverfalls auf breiter Front größtenteils verschwunden. "Aber ein anhaltender Stimulus ist nötig", teilte Coeure am Montag über den Kurznachrichten-Dienst Twitter mit. Noch vor einem Jahr hatten negative Inflationsraten unter Volkswirten Befürchtungen genährt, die Währungsgemeinschaft könnte in eine gefährliche Deflation abrutschen. So bezeichnen Experten eine ruinöse Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen, nachlassendem Konsum und zurückgehenden Investitionen, gegen die es kaum ein wirksames geldpolitisches Mittel gibt. Mit den wieder steigenden Ölpreisen hat der Druck aber nachgelassen.

Zudem teilte Coeure mit, dass die EZB über direkte Geldgeschenke an die Bürger - sogenanntes Helikopter-Geld - bisher nicht diskutiert habe. Damit würden auch die Grenzen zur Fiskalpolitik verschwimmen. Helikopter-Geld gilt unter Ökonomen als letztes Mittel der Notenbanken, um für mehr Inflation zu sorgen, wenn alle anderen Instrumente bereits erschöpft sind.

(Reuters)

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