Trump: Kosten für Tarnkappenflieger "außer Kontrolle geraten"

Ein F-35A Lightning II hebt von der Eglin Air Force-Basis in Florida ab (Bild aus dem März 2012).
Ein F-35A Lightning II hebt von der Eglin Air Force-Basis in Florida ab (Bild aus dem März 2012).(c) REUTERS (HANDOUT)
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Der künftige US-Präsident beschwert sich erneut über hohe Kosten. Diesmal trifft es Lockheed Martin. Das Unternehmen will Trumps Bedenken gerne ausräumen.

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat die hohen Kosten für das Tarnkappen-Mehrzweckkampflugzeug F-35 "Lightning II" der Firma Lockheed Martin scharf kritisiert. "Das F-35-Programm und seine Kosten sind außer Kontrolle geraten", schrieb Trump am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Nach dem 20. Jänner können und werden Milliarden an Militär- (und anderen) Ausgaben eingespart werden."

Das F-35-Programm (einst: "Joint Strike Fighter") ist das teuerste Rüstungsprogramm in der Geschichte der USA, wo das Flugzeug sowohl von der Luftwaffe als auch von den Lufteinheiten der Marine und der Marineinfanterie eingesetzt wird. Lockheed Martin schloss mit der US-Regierung Verträge im Umfang von 379 Milliarden Dollar (351 Milliarden Euro) für 2.443 Flugzeuge des neuen Typs ab, der Großteil der Maschinen geht an die US-Luftwaffe. Zusammen mit den Betriebs- und Wartungskosten werden die Ausgaben für die veranschlagte Nutzungsdauer bis zum Jahr 2070 mit 1,5 Billionen Dollar veranschlagt.

Steigende Kosten und technische Probleme hatten die Entwicklung der Kampfjets überschattet. Lockheed Martin schloss aber auch Lieferverträge mit anderen Staaten, etwa Australien, Dänemark, Großbritannien und Italien, ab. Trump verschickte seine Twitter-Mitteilung, während sich der scheidende US-Verteidigungsminister Ashton Carter am Montag zur feierlichen Übergabe von zwei F-35-Flugzeugen in Israel aufhielt.

Dort reagierte ein führender Vertreter von Lockheed Martin auf Trumps Kritik. Der F-35 verfüge über eine "unglaubliche Technologie", sagte der Leiter des F-35-Programms, Jeff Babione, der Nachrichtenagentur AFP am israelischen Luftwaffenstützpunkt Nevatim. Das Unternehmen habe sich kontinuierlich bemüht, die Kosten für Konstruktion und Wartung niedrig zu halten. "Es ist also ein Gerät von großem Wert und es wird mir eine Freude sein, etwaige Fragen des gewählten Präsidenten zu beantworten, ganz gleich welche."

Nach Trumps Kritik sackte der Kurs von Lockheed Martin zu Handelsbeginn an der New Yorker Börse um knapp vier Prozent auf rund 249 Dollar ab. Der künftige US-Präsident hatte zuvor bereits die Kosten für die Präsidentenmaschine Air Force One des US-Flugzeugbauers Boeing als zu hoch bezeichnet und damit ebenfalls eine Reaktion an der Börse ausgelöst.

(APA/AFP)

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