Die Bundeschefin der Grünen hält die Forderung von Peter Pilz, die Partei müsse "an die Stammtisch", für "verzichtbar" und vermutet Langeweile.
Grünen-Bundeschefin Eva Glawischnig hat am Dienstag ihrem Ärger über den Abgeordneten Peter Pilz Luft gemacht. Pilz hatte im Ö1-"Morgenjournal" gefordert, dass die Grünen "an die Stammtische" müssen. Glawischnig hält das für eine "verzichtbare" Aussage, wie sie am Rande einer Pressekonferenz sagte.
Pilz sprach sich im ORF-Radio (wie zuvor schon gegenüber der "Presse") für eine kantigere Politik der Grünen aus und forderte, dass diese in die Wirtshäuser an die Stammtische gehen. Dies sei die Aussage eines einzelnen Abgeordneten, und daraus sei keine Diskussion über Linkspopulismus bei den Grünen abzuleiten, erklärte Glawischnig darauf angesprochen: "Es gibt einen einzelnen Abgeordneten, der bei jeder unpassenden Gelegenheit seit Jahren dasselbe erzählt."
Pilz im Wahlkampf "nicht sichtbar"
Es gebe eine klare Ausrichtung der Grünen und das Ziel, eine blaue Machtübernahme zu verhindern. Das "Rumreden" über Wirtshausbesuche - "da spricht jemand, der vom Wahlkampf nichts mitbekommen hat", so die Parteichefin und weiter: "Ich mache jetzt meinem Ärger ein bisschen Luft." Außerdem merkte sie im Zusammenhang mit der Wahlwerbung für Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen in Richtung Pilz an, er habe "weder gespendet", noch sei er "in irgendeiner Weise sichtbar" gewesen.
"Populismus hat dieses Land schon genug gesehen", meinte Glawischnig. "Vielleicht ist ihm fad", mutmaßte sie außerdem. Gespräche habe es mit Pilz bereits gegeben: "Wir haben unzählige Male diskutiert, die Sache ist erledigt." Die Partei sei auf Wachstum ausgerichtet, und dass sie sich derzeit in der erfolgreichsten Phase befinde, bestätige den Weg.
(APA)