Ein Gutachten von Price Waterhouse Coopers attestiert, dass die Absatzpläne in Magnas Sanierungskonzept für Opel zu hoch gegriffen seien. Grundsätzlich sei Opel aber sanierungsfähig.
Die Beratungsgesellschaft PwC hat nach einem Zeitungsbericht im Konzept des Opel-Investors Magna erhebliche Risiken ausgemacht. Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat sich PwC in einem Gutachten für die deutsche Regierung insbesondere über die geplanten Absatzzahlen für Opel kritisch geäußert. Hier gebe es ein "außerordentliches Risiko für Planverfehlungen". Das Sanierungskonzept sei damit "nicht besonders robust", berichtete die Zeitung. Dennoch halte PwC den Sanierungsplan für tragfähig. Opel werde die "grundsätzliche Sanierungsfähigkeit" bescheinigt.
Mehr Absatz ab 2010 geplant
Magna rechnet laut internen Unterlagen in diesem Jahr mit einem Einbruch des Opel-Absatzes auf nur noch 1,16 Mio. Fahrzeuge, nach 1,55 Millionen 2008. Ab 2010 soll der Absatz dann kontinuierlich steigen und 2012 wieder das Niveau von 2008 erreichen. 2014 will Magna schließlich die 1,6-Millionen-Marke erreichen. Trotz der erheblichen Bedenken bescheinigen die Berater von PwC Opel unter dem Strich "grundsätzliche Sanierungsfähigkeit". Die Chancen, dass die geplanten Staatshilfen für den Autobauer durchgewinkt werden, steige damit, so die Zeitung.
EU will bald prüfen
Nach dem Bericht des "Handelsblatts" will die EU-Kommission in den kommenden zwei bis vier Wochen über die geplanten Staatshilfen bei Opel entscheiden. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes stufe den Fall inzwischen als Rettungsbeihilfe ein. Damit werde es möglich, den Fall schnell und unbürokratisch abzuschließen.
Magna baut Mercedes AMG
Magna Steyr wird in Graz für den Mercedes Benz SLS AMG die Aluminiumkarosserie entwickeln und produzieren, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mit. Damit werden 200 Menschen beschäftigt. Das Fahrzeug soll im Frühjahr 2010 auf den Markt kommen.
In Graz sollen die Aluminiumkarosserie inklusive der Anbauteile wie Flügeltüren und Klappen hergestellt werden. Auch die Lackierung erfolgt - mit Ausnahme einiger Sonderfarben - in Graz. Außerdem unterstützt Magna Steyr AMG bei der Entwicklung des Gesamtfahrzeugs, das bei der Automobilmesse in Frankfurt vorgestellt wurde. Das Fahrzeug soll 1.650 kg wiegen und als Coupé und Cabrio gebaut werden.
"Wir können stolz darauf sein, dass wir in Europa der einzige Automobilzulieferer sind, der die Technologie zur Herstellung einer reinen Aluminiumkarosserie beherrscht. Dies unterstreicht einmal mehr unsere führende Position bei innovativen, anspruchsvollen Technologien" wird Magna-Chef Siegfried Wolf in der Unternehmensaussendung zitiert. Mercedes Benz sei mit der G-Klasse seit 30 Jahren "ein sehr treuer Kunde".
(Ag. )