Der Ausblick wird von stabil auf negativ geändert. Die Ratingagentur begründet den Schritt mit dem steigender Kapitalbedarf der Institute.
Die Ratingagentur Moody's blickt pessimistisch auf den italienischen Bankensektor. Die Bonitätswächter senkten ihren Ausblick für die Branche auf "negativ" von zuvor "stabil". Grund sei der steigende Kapitalbedarf der italienischen Finanzinstitute, teilte die Agentur am Dienstag mit. Zudem sei das Vertrauen in die Banken gesunken.
Die italienischen Banken sitzen auf faulen Krediten von rund 360 Milliarden Euro. Die älteste Bank der Welt, Monte dei Paschi, kämpft ums Überleben: Das drittgrößte Institut des Landes muss bis zum Jahresende fünf Milliarden Euro Kapital auftreiben. Zudem hat die Bank hat bei ihren Bemühungen um eine milliardenschwere Kapitalspritze einen Rückschlag erlitten. Die Europäische Zentralbank lehnte die Anfrage des Instituts aus der Toskana ab, ihm mehr Zeit für die Suche nach frischem Geld zu geben. Das teilte Monte Paschi am Dienstagabend mit.
EZB lehnt Fristverlängerung ab
Die älteste Bank der Welt hatte wegen der Regierungskrise in Italien um einen Aufschub bis zum 20. Jänner gebeten. Darauf dringen potenzielle Investoren. Die EZB habe mitgeteilt, dass eine Fristverlängerung zu einer weiteren Verschlechterung der Liquidität bei Monte Paschi führen könnte. Dies dürfte wiederum ein Risiko für das Überleben der Bank darstellen.
Die italienische Großbank und Bank-Austria-Mutter Unicredit will bei Investoren 13 Milliarden Euro einsammeln und damit ihre dünne Kapitaldecke aufpolstern. Die Kapitalerhöhung ist die größte in der italienischen Wirtschafts-Geschichte. Sie soll bis Juni 2017 umgesetzt sein.
(APA/Reuters)