Bundeskanzler Kern und Finanzminister Schelling, die bei der Vertragsunterzeichnung anwesend sind, geben dem Deal den Sanktus.
Das geplante Tauschgeschäft zwischen dem Wiener Ölkonzern OMV und der russischen Gazprom wird am heutigen Mittwoch unter Dach und Fach gebracht werden. Bei der Vertragsunterzeichnung in Wien sollen neben Gazprom-Chef Alexej Miller auch Bundeskanzler Christian Kern und Finanzminister Hans Jörg Schelling dabei sein, berichtet die Tageszeitung "Kurier" (Mittwochausgabe).
OMV hat eine Einigung mit Gazprom über ein bindendes "Basic Agreement" für die potenzielle Asset-Swap-Transaktion erzielt, erklärte der Öl-Konzern am Mittwochvormittag in einer Euro-adhoc. Der Abschluss des Basic Agreements wurde in der heutigen Sitzung des OMV Aufsichtsrats genehmigt, wobei die Unterzeichnung des Basic Agreements durch die Partner noch ausständig ist. Mit der Unterzeichnung wird im Laufe des heutigen Tages gerechnet.
Die Swap-Transaktion soll den Erwerb einer 24,98% Beteiligung an den Blöcken IV und V der Achimov-Formation des Urengoi-Erdgas- und Kondensatfelds durch OMV umfassen. Gazprom erhält im Austausch eine 38,5% Beteiligung an der OMV (NORGE) AS. Die Swap-Transaktion soll nach derzeitigem Stand, abgesehen von möglichen Anpassungszahlungen bei Closing, ohne Barmittelab- bzw. zuflüsse erfolgen. Die Transaktion wird zum 1. Jänner 2017 wirksam.
Der Abschluss der Swap-Transaktion steht unter dem Vorbehalt einer finalen Einigung über die Transaktion, aufsichtsrechtlicher Genehmigungen sowie weiterer Organbeschlüsse. Mit der Unterfertigung der finalen Transaktionsdokumente wird bis Mitte 2017 gerechnet.
Mit Produktionsstart wird 2019 gerechnet
Durch den Asset-Swap würde OMV Zugang zu den Blöcken IV und V der Achimov-Formation des Urengoi-Feldes, das sich in Westsibirien, Russland, befindet, erhalten. Die Swap-Transaktion würde die Reserven von OMV entsprechend des Produktionsanteils an Achimov IV/V bis zum Vertragsende im Jahr 2039 um ungefähr 560 Millionen Barrel Öläquivalent ("boe") erhöhen. Die Produktion soll 2019 starten und 2025 ein Plateau von mehr als 80.000 boe/Tag erreichen (Produktionsanteil von OMV). Der Anteil von OMV an den Gesamtinvestitionen würde ungefähr 900 Millionen Euro im Zeitraum von 2017 bis 2039 betragen.
Gazprom würde im Gegenzug eine Minderheitsbeteiligung (38,5%) an der norwegischen OMV Tochtergesellschaft OMV (NORGE) AS erwerben. Das norwegische Vermögensportfolio besteht aus 32 Lizenzen. Bei 5 Lizenzen ist OMV Betriebsführer. Die Produktion in den ersten 9 Monaten des Jahres 2016 belief sich auf 67.000 boe/Tag. OMV wird die Tochtergesellschaft OMV (NORGE) AS und die Reserven weiterhin voll konsolidieren.
(ekh/Reuters)