Putin gab Anweisung für Umgang mit gehackten Clinton-Mails

(c) APA/AFP/NATALIA KOLESNIKOVA (NATALIA KOLESNIKOVA)
  • Drucken

Putin habe laut dem US-Nachrichtensender NBC anfänglich aus Rache gehandelt, danach wollte er das politische System in den USA als korrupt darstellen. Der Kreml nennt die Vorwürfe einen "Unsinn".

Der russische Präsident Wladimir Putin soll dem US-Nachrichtensender NBC zufolge selbst Anweisungen für den Umgang mit den gehackten Mails der demokratischen US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton gegeben haben. Dies berichtete der Sender am Mittwochabend unter Berufung auf zwei hochrangige Geheimdienstverantwortliche.

Putin habe dies anfänglich aus Rache getan, weil Clinton als Außenministerin öffentlich die Rechtmäßigkeit der russischen Wahlen von 2011 infrage gestellt habe. Dann habe der russische Präsident sein Vorgehen ausgeweitet, um das politische System in den USA als korrupt darzustellen, berichtete der Sender weiter. Die "Washington Post" hatte am Freitag unter Berufung auf interne Unterlagen des US-Geheimdienstes CIA berichtet, dass Insider mit Verbindungen nach Moskau die Enthüllungsplattform Wikileaks mit gehackten E-Mails der Demokratischen Partei versorgt hätten.

Putins Sprecher Dmitrij Peskow wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück. Auf die Frage von Journalisten, ob es für die Vorwürfe eine Grundlage gebe, sagte er: "Für lächerlichen Unsinn kann es keinerlei Grundlage geben."

Sehr wahrscheinlich auch Republikaner gehackt

Die "New York Times" hatte berichtet, US-Geheimdienste gingen "mit hoher Sicherheit" davon aus, dass russische Hacker in die Computersysteme sowohl der Republikaner als auch der Demokraten eingedrungen seien. Sie hätten aber nur die von den Demokraten gestohlenen Informationen an die Öffentlichkeit gebracht. Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte die Berichte am Sonntag als "lächerlich" zurückgewiesen.

Dagegen bestätigte der republikanische Senator Lindsey Graham am Mittwoch, dass seine Wahlkampf-Accounts von russischer Seite gehackt worden seien. Er sei drei Monate vor der Präsidentenwahl am 8. November von der US-Bundespolizei FBI über einen Hackerangriff im Juni informiert worden, sagte Graham dem Nachrichtensender CNN. Der Senator forderte Untersuchungen des Kongresses zu den Vorfällen.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Präsidenten Putin (l.) und Obama auf einem Archivbild
Außenpolitik

Obama droht Rache für russische Hackerangriffe an

Der US-Wahlkampf wurde von mehreren Cyberangriffen überschattet. US-Geheimdienste gehen von einer russischen Urheberschaft aus.
U.S. President-elect Donald Trump speaks at the USA Thank You Tour event at the Iowa Events Center in Des Moines, Iowa
Außenpolitik

CIA: Russland hat zu Trumps Wahlsieg beigetragen

Moskau habe sich in den US-Wahlkampf zugunsten Trumps eingemischt, berichtet die "Washington Post". Der designierte US-Präsident selbst könne derzeit außerdem abgehört werden.
Hillary Clinton
Außenpolitik

FBI-Bericht über Email-Affäre Clintons veröffentlicht

FBI-Chef James Comey erklärte Anfang Juli, Clinton sei kein vorsätzlicher Gesetzesverstoß nachzuweisen. Er kritisierte allerdings einen "extrem sorglosen" Umgang der Ex-Außenministerin mit ihren beruflichen E-Mails.
U.S. Democratic presidential candidate Hillary Clinton rallies campaign volunteers in Charlotte
Außenpolitik

FBI leitet Ermittlung zu Hackerangriff auf US-Demokraten ein

Unbekannte hatten der Enthüllungsplattform Wikileaks tausende Emails zugespielt. Diese brachten die Parteiführung der Demokraten in Bedrängnis.
Jeb Bush
Außenpolitik

Private E-Mails im Dienst: Auf Clinton folgt Bush

Jeb Bush, Ex-Gouverneur von Florida, soll sich in privaten E-Mails über Sicherheits- und Militärangelegenheiten ausgetauscht haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.