Der Opel-Kaufvertrag soll in der kommenden Woche unterzeichnet werden .Aus dem Umfeld des Unternehmens heißt es, dass durch den Auftrag rund 200 Jobs in der Entwicklung und Fertigung gesichert werden.
Wien (jaz/AP). Es ist zwar kein Riesenauftrag, dennoch ist er angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage ein wahres Labsal für Magna. So wird Magna Steyr, die Grazer Tochter des austrokanadischen Autozulieferers, die Aluminiumkarosserie für den neuen Mercedes SLS AMG entwickeln und produzieren. Dies ist vor allem deshalb von Bedeutung, da viele Autohersteller in den vergangenen Wochen angesichts der Übernahme von Opel gedroht haben, künftig keine Aufträge mehr an Magna zu vergeben.
Wie viel Stück des neuen Mercedes, der im Frühjahr 2010 auf den Markt kommen soll, pro Jahr gebaut werden, steht zwar noch nicht fest. Aus dem Umfeld des Unternehmens heißt es jedoch, dass durch den Auftrag rund 200 Jobs in der Entwicklung und Fertigung gesichert werden.
Noch kein Antrag von Opel
Auch der Kauf von Opel soll in den nächsten Tagen finalisiert werden. Laut Verhandlungskreisen könnte bereits Anfang nächster Woche der endgültige Vertrag unterschrieben werden. „Wir verhandeln derzeit die letzten Details“, heißt es dazu von Magna. Bereits fertig ausverhandelt ist laut der deutschen Gewerkschaft IG-Metall die Mitarbeiterbeteiligung. So soll die Opel-Belegschaft künftig auf 265 Mio. Euro Lohn pro Jahr verzichten und dafür zehn Prozent an dem Unternehmen erhalten.
Offen sind jedoch noch die strittigsten Punkte: Der genaue Jobabbau in den einzelnen Opel-Werken und die Beteiligung anderer europäischer Länder an den Staatshilfen. Von Österreich erwartet sich die deutsche Regierung rund 158 Mio. Euro. Das heimische Wirtschaftsministerium verweist dabei auf jenes heimische Gesetz (ULSG), das Haftungen bis zu 300 Mio. Euro ermöglicht. Bislang sei noch kein Antrag gestellt worden.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.10.2009)