Damit das Handy nicht mehr mithört

FH St. Pölten will akustische Cookies abwehren.

Ultraschallsignale knapp außerhalb des Hörbereichs, die vom Handy ausgesandt beziehungsweise aufgenommen werden, sind neben WLAN, Bluetooth und NFC ein weiterer – noch weitgehend unbekannter – Kommunikationskanal für Smartphones. Nicht immer ist diese unhörbare und vom Nutzer unbemerkte Informationsübertragung auch gewünscht. An der FH St. Pölten arbeiten Forscher im Projekt SonicControl an Abwehrmaßnahmen.

„Wenn sich zwei Geräte ,hören‘, dann sind sie im selben Raum. Diese Information lässt sich vielfältig nutzen“, erklärt Projektleiter Matthias Zeppelzauer. So lassen sich mit dieser Technologie – und entsprechenden Apps, die die Informationen weitermelden – etwa Rückschlüsse über Standorte und soziale Kontakte der Nutzer ziehen. Oder in einen TV-Werbespot eingebettete Signale, die am Handy eine Meldung auslösen, die verrät, wer diesen Spot gesehen hat und welches TV-Gerät zu welchem Handynutzer gehört.

Patente in der Pipeline

„Die Technologie der Ultraschall-Kommunikation ist derzeit in Entwicklung, es gibt eine Vielzahl von Patenten dazu“, so Zeppelzauer. Aktuelle Android-Versionen können entsprechende Dienste bereits unterstützen.

Im Rahmen von Sonic Controll soll eine App entwickelt werden, die den Mikrofoneingang auf entsprechende Signale überwacht und den Nutzer informiert. Weiters wird evaluiert, wie die Ultraschallkommunikation durch vom Handy ausgesandte Störgeräusche unterbunden werden kann. Das Projekt, das von der Initiative Netidee (www.netidee.at) gefördert wird, startet Anfang kommenden Jahres und soll im Dezember 2017 abgeschlossen sein. (at)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2016)

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