Im Wortlaut: Obamas erste Reaktion

US-Präsident Obama im Rosengarten des Wießen Hauses.
US-Präsident Obama im Rosengarten des Wießen Hauses.(c) EPA (MATTHEW CAVANAUGH)
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Im Rosengarten des Weißen Hauses hat US-Präsident Obama auf die Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis reagiert.

US-Präsident Barack Obama hat am Freitag im Rosengarten des Weißen Hauses auf die Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis reagiert. Er erklärte unter anderem nach einer dpa-Übersetzung:

"Ich bin von der Entscheidung des Nobelkomitees überrascht und zugleich zutiefst demütig. Lassen Sie es mich klar sagen: Ich sehe das nicht als eine Anerkennung meiner eigenen Errungenschaften, sondern eher als eine Bekräftigung der amerikanischen Führerschaft im Namen der Bestrebungen von Menschen in allen Nationen. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht das Gefühl, dass ich es verdiene, in der Gesellschaft von so vielen gestaltenden Persönlichkeiten zu sein, die mit diesem Preis geehrt worden sind, Männer und Frauen, die mich und die ganze Welt mit ihrem mutigen Streben nach Frieden inspiriert haben.

Aber ich weiß auch, dass dieser Preis die Art von Welt widerspiegelt, die jene Männer und Frauen und alle Amerikaner schaffen wollen (...) Und ich weiß, dass in der Geschichte der Friedensnobelpreis nicht nur als Auszeichnung für besondere Errungenschaften verwendet worden ist, er ist auch als Mittel genutzt worden, um Anliegen voranzubringen.

Und darum werde ich diese Auszeichnung als einen Aufruf zum Handeln akzeptieren, einen Aufruf an alle Nationen, sich den gemeinsamen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen.

(...) diese Herausforderungen können nicht von einer einzelnen Führungsperson und einer einzelnen Nation bewältigt werden. Und darum hat meine Regierung daran gearbeitet, eine neue Ära des Engagements zu schaffen, in der alle Nationen Verantwortung für die Welt übernehmen müssen, die wir anstreben...

Und auch während wir uns bemühen, eine Welt zu schaffen, in der Konflikte friedlich gelöst werden und viele am Wohlstand teilhaben, müssen wir uns der Welt stellen, wie wir sie heute kennen. Ich bin der Oberbefehlshaber eines Landes, das für die Beendigung eines Krieges verantwortlich und an einem anderen Schauplatz dabei ist, sich einem skrupellosen Feind entgegenzustellen, der direkt das amerikanische Volk und unsere Verbündeten bedroht. Ich bin mir auch bewusst, dass wir es mit den Auswirkungen einer globalen Wirtschaftskrise zu tun haben, die Millionen von Amerikanern nach Arbeit suchen lässt...

Manches von der Arbeit, die vor uns liegt, wird nicht während meiner Präsidentschaft vollendet werden. Manches, wie die Beseitigung von nuklearen Waffen, mag nicht während meines gesamten Lebens vollendet werden. Aber ich weiß, dass diese Herausforderungen bewältigt werden können, so lange anerkannt wird, dass sie nicht von einer Person oder einer Nation allein bewältigt werden können.

Dieser Preis hat nicht einfach etwas mit den Bemühungen meiner Regierung zu tun. Es geht um die mutigen Bemühungen von Menschen in aller Welt."

(APA)

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