Wien: Polizei entfernt Hausbesetzer in Favoriten

Hausbesetzung, Hausprojekt, ehem. Schule Triesterstra�e  Foto: Clemens Fabry
Hausbesetzung, Hausprojekt, ehem. Schule Triesterstra�e Foto: Clemens Fabry(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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31 Personen wurden ohne Zwischenfälle aus der besetzten Schule geleitet. Einige wenige leisteten passiven Widerstand. Bis zuletzt stritten SPÖ und ÖVP, wie man mit den Hausbesetzern umgehen soll.

Das von Aktivisten Anfang des Monats in Wien-Favoriten besetzte Haus ist am frühen Montagmorgen von der Polizei geräumt worden. "Die Personen wurden aus dem Gebäude geleitet", hieß es seitens der Bundespolizeidirektion Wien. Die Räumung erfolgte demnach auf Ersuchen des Hauseigentümers, der Stadt Wien.

Insgesamt wurden 31 Personen aus dem Gebäude in der Triester Straße gebracht, nachdem sie zuvor per Megafon zum Verlassen des Hauses aufgefordert wurden. Es habe nur sehr geringen passiven Widerstand gegeben und keine Zwischenfälle. Die Hausbesetzer hätten ihre Habseligkeiten mitnehmen können, so die Polizei. Ihre Personalien seien aufgenommen worden, sie hätten allerdings nicht mit einer Anzeige zu rechnen.

ÖVP und SPÖ uneinig über Vorgangsweise

Die Aktivisten, die sich "Gruppe Hausprojekt" nennen, hatten bei der Besetzung angekündigt, das Gebäude nutzbar und gemütlich zu machen. Längerfristiges Ziel sei es, ein permanentes selbstverwaltetes Hausprojekt zu etablieren. Der Umgang mit den Hausbesetzern sorgte für Dissens zwischen SPÖ und ÖVP in Wien. Der VP-Mandatar Alfred Hoch rief zur raschen Räumung auf: Die Besetzer verhöhnten Passanten und verunstalteten das Haus. Im Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) wollte man mit Schritten zumindest bis Ende der Woche zuwarten.

Das Objekt Triester Straße 114 steht derzeit leer, für die Liegenschaft gibt es aber konkrete Pläne für den Umbau in eine Dienststelle der Exekutive. In der Vergangenheit hatte der Backsteinbau als Schule, für den Katastrophenschutz oder als Exekutiv-Standort während der Fußball-Europameisterschaft 2008 gedient. Man werde die notwendigen Abstimmungen mit dem Denkmalschutz bis Jahresende abschließen und hoffe, die Adaptierung dann 2010 beginnen zu können, hatte es aus dem Büro Ludwigs geheißen.

Laut Polizei wurde das Gebäude nach Erlassen einer Verordnung gemäß dem Sicherheitspolizeigesetz geräumt. Man habe die Räumung aus einsatztaktischen Gründen in der Nacht durchgeführt.

(APA)

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